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Roger Schmidt: "Es ist unser Schicksal, dass in dieser Saison zwei Mannschaften extrem stark sind."

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"Wir glauben bis zur letzten Sekunde dran, aufgegeben wird nur ein Brief", sagt Red Bull Salzburgs Mittelfeldspieler Stefan Hierländer trotz des Sechs-Punkte-Rückstands auf die Austria. Sein Teamkollege Kevin Kampl meinte nach dem höchsten Auswärtserfolg der Red-Bull-Geschichte: "Falls die Austria einen Fehler macht, wollen wir da sein und den bestrafen." Der Ton in Salzburg wird freilich moderater, nachdem Martin Hinteregger erst kürzlich volle Hosen in Wien-Favoriten ausmachen wollte.

Trainer Roger Schmidt war angesichts der deutlichen Reaktion auf die Cup-Blamage gegen Pasching zufrieden. "Die Mannschaft hat nach dem Blackout im Cup wieder ihr wahres Gesicht gezeigt. Es spricht für den Charakter und die Mentalität der Mannschaft, dass sie in der Lage ist, sich neu zu fokussieren und den Willen hat, eine entsprechende Reaktion zu zeigen."

Schmidt: "Man muss das große Ganze sehen"

Der 46-jährige Deutsche hat den Glauben an den Titel ebenfalls noch nicht verloren, zeigte sich aber im Vergleich zu seinen Kickern eher zurückhaltend. "Es ist unser Schicksal, dass in dieser Saison zwei Mannschaften extrem stark sind. Normal würden beide Teams mit solchen Leistungen Meister werden, aber die Austria hat eben in der Hinrunde die paar Punkte mehr gemacht." Die Zahlen geben Schmidt Recht: Mit 70 Punkten haben die Salzburger bereits jetzt ihr Zähler-Endkonto aus der vergangenen Meistersaison (68) übertroffen.

Trotz Düdelingen, trotz Pasching und trotz des drohenden zweiten Platzes verteidigt Schmidt deshalb vehement seine Arbeit in der Mozartstadt. "Man muss das große Ganze sehen. Wir sind in Salzburg angetreten, um etwas weiterzuentwickeln. Und wenn man sieht, wie die Mannschaft spielt, dann schaut das für die Zukunft sehr positiv aus", berichtete Schmidt, dem in der Gerüchteküche eine baldige Rückkehr zu Paderborn nachgesagt wird. "Ich habe mit niemandem gesprochen und freue mich auf die nächste Saison in Salzburg", meinte Schmidt zu den Gerüchten.

Schaaf in der Gerüchteküche

In einem Bericht der "Welt" wird Werder Bremens Langzeittrainer Thomas Schaaf mit Salzburg in Verbindung gebracht. Dies dürfte allerdings dem Reich der Phantasie entspringen. Der aktuelle Salzburg-Coach Schmidt erinnerte auch daran, dass das "Mindestziel" Champions-League-Qualifikation mit dem bereits fixierten zweiten Platz längst eingefahren ist. "Das ist in den letzten Wochen ein bisschen untergegangen. Wir träumen alle davon, die Gruppenphase der Champions League zu erreichen. Wir freuen uns auf die Quali und werden völlig anders auftreten als letztes Jahr", versicherte Schmidt.

Der Salzburger Traum vom Meistertitel kann bereits am Samstag platzen. Sollte die Austria daheim gegen Wiener Neustadt mehr Punkte als Salzburg zuhause im West-Derby gegen Wacker Innsbruck machen, dann ist die Titelfrage schon zwei Runden vor Schluss entschieden. (APA; 13.5.2013)