Klagenfur - Viel versprechende innovative Versorgungsmodelle in der Schmerzmedizin wurden auf der 21. Wissenschaftlichen Tagung der ÖSG in Klagenfurt diskutiert. Im Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin (ZISOP) am Klinikum Klagenfurt wird seit dem Vorjahr das Projekt "Multimodale Schmerztherapie" umgesetzt.

"Die Therapie erweist sich mit individuell erstellten Therapieplänen als optimale Form für chronische Schmerzpatienten, die auf vorherige Therapien nicht ansprachen, wobei der Schwerpunkt auf Kopf- und Rückenschmerzen liegt", so der Kongresspräsident Rudolf Likar.

Eine Zwischenauswertung belegt den Erfolg des Therapiekonzepts: Während der affektive Schmerz (subjektives Empfinden: heftig, lähmend etc., Anm.Red.) von den Teilnehmern zu Beginn der Behandlung anhand der Schmerzempfindungsskala im Schnitt mit 35,1 Punkten angegeben wurde, lag der Wert bei Therapieende bei 22,5 Punkten. Beim sensorischen Schmerz (Sinnesqualität betreffend: stechend, brennend, Anm.Red.) fiel der Wert von 22,2 bei Therapiebeginn zum Ende auf nur 17,8. 

Weniger Angst

Die nach dem Pain Disability Index (PDI) gemessene Funktionsbeeinträchtigung der Patienten reduzierte sich von 29,6 zu Beginn der Behandlung auf 19,7. Auch drei Monate nach Ende der Therapie zeigen alle relevanten Komponenten der Lebensqualität wie das Schmerzempfinden oder die Funktionsbeeinträchtigung im Vergleich zum Therapiebeginn deutlich bessere Werte.

Von Angstzuständen waren zu Beginn der Therapie 37,7 Prozent der Teilnehmer betroffen, am Ende der Therapie 25,5 Prozent, drei Monate nach Therapieabschluss gaben nur noch 20 Prozent.

Die Zahl der depressiven Patienten sank von 35,8 Prozent zu Therapiebeginn auf 10,6 Prozent bei Therapieende und 10 Prozent in der Nachbehandlungsphase. Auch hinsichtlich der Schwere der Depression waren deutliche Verbesserungen zu konstatieren.

"Unsere Daten weisen darauf hin, dass durch die Multimodale Schmerztherapie eine deutliche und nachhaltige Besserung der Beschwerden auf physischer und psychischer Ebene zu verzeichnen ist", so Likar. (red, derStandard.at, 13.5.2013)