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Landeshauptfrau Astrid Rössler? Warum nicht, sagt die Salzburger SP.

Foto: APA/Gindl

Salzburg - Elisabeth Schmidt, langjährige Pressesprecherin der Salzburger Grünen, zieht die Kommunikationsnotbremse: Es gebe eine schriftliche Stellungnahme von Landesgeschäftsführer Rudi Hemetsberger, sonst gebe es "vor den anstehenden Verhandlungsgesprächen keine weiteren Kommentare oder Interviews". Man bitte um Verständnis.

Dass die erfahrene Kommunikationsmanagerin ihre Mandatare abschottet, hat einen guten Grund. Seit Tagen befinden sich die Grünen im Auge des Koalitionstaifuns. Sowohl ÖVP als auch die SPÖ bieten den Grünen Koalitionen an. Freilich jeweils ohne den anderen ehemaligen Regierungspartner.

Koalitionswerben

ÖVP-Landesparteiobmann Wilfried Haslauer hat am Samstag in einem ORF-Interview seine Präferenz für eine Koalition mit den Grünen und dem Team Stronach erkennen lassen. Diese Variante käme auf 21 von 36 Mandaten. Offiziell wird aber erst das Parteipräsidium am Dienstag die Marschrichtung für die Koalitionsverhandlungen festlegen.

Der neue SPÖ-Vorsitzende Walter Steidl geht noch weiter. Auch er möchte mit den Grünen und der Salzburger Stronach-Filiale eine Regierung bilden (19 von 36 Mandaten). Als Zuckerl für die Grünen bietet Steidl der grünen Spitzenkandidatin Astrid Rössler den Posten der Landeshauptfrau an. Steidl fügt aber hinzu, dass sein Hauptziel noch immer eine Koalition mit der ÖVP und den Grünen sei. Er selbst strebe den Landeshauptmann übrigens nicht an.

Grüne: Keine Parallelverhandlungen

Die solcherart umgarnten Grünen bleiben freilich bei ihrer Linie. Das alles ändere nichts "an unserer aktuellen Beschlusslage, und die lautet, mit ÖVP und SPÖ über eine gemeinsame Regierung zu verhandeln". Mit den Grünen werde es keine Parallelverhandlungen geben, sagt Hemetsberger.

Weniger Zurückhaltung beim Team Stronach. Spitzenkandidat Hans Mayr zeigte sich zwar überrascht, dass Haslauer frühzeitig an die Öffentlichkeit gegangen sei, kann sich aber eine Zusammenarbeit mit der ÖVP "gut vorstellen". Mayr ist Bürgermeister von Goldegg und war bis vor wenigen Monaten noch ÖVP-Mitglied. (neu, DER STANDARD, 13.5.2013)