Wien - Rund um die Hypo Alpe Adria wird - wieder einmal - emsig gerechnet. Die österreichische Taskforce zur Rettung des Instituts, dem die EU-Wettbewerbskommission mit der Zerschlagung Ende 2013 droht, hat die Banker aufgefordert, die neuesten Zahlen beizuschaffen. Das soll bis zur nächsten Woche geschehen sein.

Die EU-Wettbewerbskommission unter Joaquín Almunia verlangt bis Ende Mai einen neuen und glaubwürdigen Restrukturierungsplan; es ist "fünf nach zwölf", so ein Brüsseler Politiker. Laut ihm besteht die EU darauf, dass gleich auch ein Plan B vorgelegt wird. Er soll in Kraft treten, wenn die Bank ihre Vorhaben nicht rechtzeitig umsetzen kann. "Gelingt das, ist Brüssel sicher zu einigem Entgegenkommen bereit", heißt es. Sprich: Dann könnte Österreich mehr Zeit bekommen, die Hypo abzuwickeln.

Der Taskforce gehört übrigens auch "Hypo-Koordinator" Georg Krakow an. Der Ex-Bawag-Staatsanwalt und nunmehrige Anwalt ist in der Bank u. a. für die juristische Vergangenheitsbewältigung zuständig. Ihm fällt nun die Rolle zu, den Boden für eine Befriedung der Bayern aufzubereiten. Mit den Ex-Hypo-Aktionären streiten die Österreicher ja zum Beispiel über offene Kredite, die BayernLB hat geklagt und will ihren Hypo-Kauf rückgängig machen.

Ein Friedensschluss Wien-München wäre aber von großer Bedeutung: Der Gründung einer Bad Bank etwa müssten die Bayern zustimmen. (gra, DER STANDARD, 11.5.2013)