New York - Die US-Börsen eilen weiter von Rekord zu Rekord. Der Mix aus zumeist starken Bilanzzahlen der Firmen, dem Anleihen-Kaufprogramm der US-Notenbank, den Zinsen nahe null und freundlichen Konjunkturdaten treibt den Markt noch immer an. Händler sprachen zudem davon, dass sich Anleger mehr und mehr aus eher defensiven Werten wie Energieversorgern zurückziehen und vermehrt in Aktien von Technologiefirmen investieren.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,1 Prozent fester mit 15.082 Punkte. Auch der breiter gefasste S&P-500 stieg um 0,1 Prozent auf 1628 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,2 Prozent zu auf 3413 Stellen.

Da große Indizes wie der S&P-500 und der Dow auf Rekordhöhen stehen, mahnen manche Anleger seit Tagen zur Vorsicht. Bislang allerdings gab es keine größeren Rückschläge und viele Händler setzen auf weiter steigende Kurse. Dazu tragen auch die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten bei. So war am Donnerstag die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA auf den tiefsten Stand seit fast fünfeinhalb Jahren gesunken. Die Quartalszahlen der Unternehmen sind ebenfalls eher ermutigend. Bislang haben 89 Prozent der Firmen aus dem S&P-500 ihre Bilanz vorgelegt. Dabei übertrafen 66,7 Prozent der Firmen die Gewinn-Erwartungen. Der langjährige Durchschnitt liegt bei nur 63 Prozent. Beim Umsatz hingegen haben bislang lediglich 46,4 Prozent der Unternehmen besser abgeschnitten als gedacht. Hier liegt der Durchschnitt bei 62 Prozent.

Boeing-Papiere legen zu

Aktien von Boeing legten am Freitag 0,3 Prozent zu. Der Airbus-Rivale hat nach den Batterie-Problemen seiner 787-Dreamliner die Produktion umgestellt, wodurch 2014 mehr Maschinen als bislang erwartet ausgeliefert werden könnten.

Dell-Papiere stiegen um 0,4 Prozent. Um den PC-Hersteller bahnt sich ein Bieter-Wettkampf an. Auch die beiden Dell-Großaktionäre Carl Icahn und Southeastern haben dem Dell-Vorstand ein Angebot für das Unternehmen vorgelegt. Bislang gab es lediglich eine Offerte des Firmengründers Michael Dell im Volumen von rund 24 Milliarden Dollar.

Nvidia -Aktien stiegen um 2,6 Prozent. Der Hersteller von Grafik-Chips für Computer hatte zuvor einen unerwartet deutlichen Gewinnzuwachs ausgewiesen.

Um 47 Prozent abwärts ging es mit den Aktien von Pain Therapeutics wegen der unsicheren Zukunft seines Schmerzmedikaments Remoxy. Pains Marketingpartner bei Remoxy, Pfizer, hatte zuvor erklärt, es sei noch keineswegs klar, ob Pfizer den weiteren Weg für die Zulassung des Mittels mitgehe. In der vergangenen Woche waren Pain-Aktien um mehr als 40 Prozent gestiegen, nachdem Pfizer erklärt hatte, mit den Zulassungsbehörden in Gesprächen über Remoxy zu sein.

Die Papiere des Pharmakonzerns Eli Lilly gaben 0,9 Prozent nach. Der Konzern forscht nicht mehr weiter an dem Krebs-Medikament Enzastaurin, nachdem eine Studie enttäuschend verlief.  (Reuters, 10.5.2013)