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"Der gemeinsame Nenner bei Gefäßerkrankungen – wenn nicht sogar bei allen Krankheiten – ist die Lebensweise" sagt Gefäßspezialist Wolfgang Müller. Wer sich nicht ausreichend bewegt, Übergewicht mit sich trägt und vielleicht auch noch dem Rauchen frönt, tut sich und seinen Venen leider nichts Gutes.

Bewegung, Bewegung, Bewegung

Der beste Tipp, den der Venenexperte geben kann ist "Viel Bewegung machen!". Wer sich regelmäßig bewegt bedient die sogenannte Muskelpumpe und kurbelt somit die Venenaktivität an. Dafür kann es schon reichen, öfter am Tag das Treppenhaus statt den Aufzug zu nehmen, oder ein Stück des Arbeitsweges zu Fuß statt mit Auto oder U-Bahn zurückzulegen.

Aktive Menschen neigen auch seltener zu Übergewicht - was für unser Venensystem nicht unwesentlich ist, denn jedes überflüssige Kilo belastet unsere Beine eine Spur mehr. Außerdem regt Bewegung die Darmfunktion an, denn auch eine funktionierende Verdauung ist für die Venen von Bedeutung: "Wenn Sie eine schlechte Verdauung haben, pressen Sie mehr", erklärt der Facharzt, "Das erzeugt wiederum einen höheren Druck in den Venen der zur Ausweitung der Gefäße führen kann."

Achten, was auf den Teller kommt

Eine gute Verdauung kann auch durch eine entsprechende Ernährung positiv beeinflusst werden. Besonders Ballaststoffe – die vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse zu finden sind – helfen dem Stoffwechselprozess im Darm.

Für einen gesunden Blutkreislauf hat natürlich auch ein starkes Herz größte Bedeutung. Zu hohes Cholesterin schadet dem Herz (vor allem das LDL). Gemieden werden sollten daher Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren (wie fettes Fleisch oder gehärtete Pflanzenöle) oder sogenannten Transfetten (alles Frittierte), und alternativ lieber zu fettarmen Fleisch- und Milchprodukten gegriffen werden.

Auch den sogenannten Antioxidantien wird eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem  nachgesagt. Zu ihnen gehörten Vitamin C und E, Resveratrol, Flavonoide und Carotinoide die sich vor allem in frischem Obst und Gemüse finden, aber auch in Eiern, Pflanzenölen, Soja, Gewürzen und sogar in Tee, Kaffee und Rotwein.

Atmen und entspannen

Ebenfalls günstig für das Venensystem ist eine gesunde Lunge: "Wenn einer viel raucht und hustet baut sich jedes Mal Druck in den Venen auf, der sich bis in die Beine fortpflanzt. Wenn man intakte Venenklappen hat, schließen sich diese und halten das Blut. Sind die Klappen schwach geht bei jedem Hustenstoß eine Druckwelle bis in den Knöchel", erklärt Müller.

Wohltuend für die Venen - und auch generell entspannungsfördernd - sind Beinmassagen oder Fuß- und Kneippbäder die die Durchblutung anregen und ganz einfach zu Hause gemacht werden können. Dabei sollte man zu große Hitze meiden, da die meist Schwellungen fördert. Stattdessen können die Beine beispielsweise durch kaltes Abduschen oder unterwegs mit Gels oder Beinsprays gekühlt werden. Und der älteste, aber sehr effiziente Trick: die Beine so oft wie möglich hochlagern, um den Blutrückfluss zu unterstützen.