TA-Diät: weniger Ausgaben, um Gewinnrückgang zu bremsen, Zuckerln für neue und treue Handykunden.

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Telekom Austria will im laufenden Jahr mehr Geld sparen als zuletzt geplant. Über vielfältige Maßnahmen sollen die Kosten um 110 Millionen Euro gesenkt werden. Handystützungen soll es weiter geben.

Wien - Telekom Austria will noch kräftiger auf die Ausgabenbremse drücken als zuletzt vorgenommen. Statt ursprünglich geplanter 100 Millionen will TA-Chef Hannes Ametsreiter im heurigen Geschäftsjahr nun 110 Millionen Euro einsparen, um den Gewinnrückgang zu bremsen.

Im ersten Quartal ist das nur teilweise gelungen: Der Betriebsgewinn (Ebitda) schrumpfte wie berichtet um knapp sieben Prozent auf 336,9 Millionen Euro. Als verantwortlich gemacht wird dafür der scharfe Wettbewerb im österreichischen Mobilfunkmarkt, auf dem nunmehr drei Anbieter (Telekom Austria, T-Mobile und Hutchison ) mit Niedrigpreisen um jeden Kunden buhlen.

Bis sich die neuen Mobilfunktarife des Konzerns positiv niederschlagen, würde noch einige Zeit vergehen. "In den nächsten Quartalen wird man sicher einige Effekte spüren - wie weit die aber andere negative Effekte kompensieren können, das wird man sehen", sagte Ametsreiter. Telekom Austria setze daher weiter massiv auf die Stützung des Mobilfunkgeschäfts durch Gratishandys für Kunden. Im ersten Quartal hatte der Konzern einen Großteil der Betriebskosten von gut 18 Mio. Euro für derartige Subventionen ausgegeben. Der Start eines neuen vierten Wettbewerbers ist nach Ansicht von Ametsreiter eher unwahrscheinlich. Der österreichische Regulierer sieht das anders und will einem möglichen neuen Marktteilnehmer den Einstieg erleichtern: Dieser könnte LTE-Frequenzen erwerben, noch bevor weiteres Spektrum im Herbst versteigert wird.

Die eigentliche Auktion der neuen Frequenzen für schnelleres Internet soll im September starten. Österreich will dabei mindestens 526,5 Millionen Euro einnehmen. Ametsreiter wollte sich nicht zu den Plänen der Telekom äußern. Analysten schätzen die Kosten für die Frequenzauktion für TA auf 336 bis gut 500 Millionen Euro. Bei Bedarf könnte eine weitere Hybridanleihe begeben werden, sagte Ametsreiter.

Zu möglichen Synergien mit Großaktionär America Movil und dessen niederländischer Beteiligung KPN hielt Ametsreier sich bedeckt: "Ich halte hier die Erwartung niedrig. Das ist nicht Großartiges." Der Mobilfunkkonzern des Mexikaners Carlos Slim hält seit rund einem Jahr 25 Prozent an der Telekom Austria. (Reuters, DER STANDARD, 10.5.2013)