Der Volkswagen-Konzern rockt auch dieses Jahr das Golf-GTI-Treffen am Wörthersee mit einigen knalligen Studien. Diesmal im Blickpunkt: der Golf Design Vision GTI, ein "Über-Amarok" und der Seat Leon Cup Racer

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Emils Gummi Gummi Show, Sexy Car Wash und am Abend DJ Armada mit seinen bezaubernden Gogos. Das waren nur einige Highlights am Programmzettel des 32. VW Golf GTI-Treffens in Reifnitz am Wörthersee, das bis Sonntag in Szene ging.

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Auch ein paar willenlos individualisierte Golf GTIs sollen zwischen den über 100.000 Besuchern gesichtet worden sein. Diverse Moltis, Spotzls und Pichlas stiegen hier bereits Jahre vor "Saturday Night Fever" aus dem Alkopops-Schaum. Wir befinden uns also im Epizentrum einer Jugendkultur, was Volkswagen - nach einigem Zögern - auch hinreichend zu würdigen weiß.

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Seit geraumer Zeit befeuern die Wolfsburger den Kult um den GTI mit ziemlich überwuzelten Studien, man erinnere sich an den Golf W12, dem 650 PS die Backen blähten. Dieses Jahr ist der halbe Volkswagen-Konzern angetreten, um die Jünger zu bespaßen. Skoda zeigte einen Rapid Sport, Audi den TT ultra quattro concept. VW durfte jedoch den markantesten Akzent setzen.

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Den VW Golf Design Vision GTI, eine Art Über-Molti mit 503 PS. Die voll fahrtaugliche Studie bringt die Kraft über alle vier Räder auf die Straße, nach 3,9 Sekunden wischt die Tachonadel an der 100 km/h-Marke vorüber. Die Show liefert ein V6-Biturbo, die optischen Werte sind schnell erklärt: breiter, flacher, martialischer.

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Der jüngst aufgelaufene Normalo-GTI ist nur noch andeutungsweise zu erkennen. Die Front holt sich Anleihen beim Audi R8, die messerscharf gezeichnete C-Säule steht stellvertretend für mehr Mut zur Kante. Vorne füllen 235er, hinten 275er auf 20-Zoll-Felgen die Radkästen.

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Am Heck glättet ein Carbon-Diffusor die aufgemischte Luft, die Kriegsbemalung unterhalb der Leuchten wird sich der Zubehörhandel merken. Bam, Oida!

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Das Cockpit setzt ebenfalls auf Carbon-Look und kantige Formen. Der Schaltknüppel verweist auf ein Doppelkupplungsgetriebe. Trotz all der Pracht: der VW Golf Design Vision GTI wird ein Einzelstück bleiben.

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Etwas realistischer gibt sich hingegen VWs zweiter Beitrag für die Action am Wörthersee: ein namenloser "Über-Amarok". Der 5,25-Meter-Pick-up mobilisiert dank eines V6-Turbodiesels - eine Spende aus dem Touareg - respektable 272 PS und 600 Nm. In 7,9 Sekunden marschiert das Arbeitstier auf Tempo 100.

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Der Einsatzzweck des tiefer gelegten, massiv verbreiterten Geräts: Transport eines auf der Ladefläche vertäuten Rennkarts samt kompletter Werkstattausrüstung. Wird so ein Einzelgänger bleiben, einzelne Elemente sollten jedoch bald in der Großserie auftauchen.

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Sehr ernsthaft, sehr schnell, sehr real ist hingegen der Beitrag von Seat in Reifnitz: Auslauf für den Leon Cup Racer, einem Role Model für diverse Cup-Serien. Steht auf einer im Vergleich zum Serien-Leon um 40 Zentimeter breiteren Spur und hilft so, den 2-Liter-Turbo-Vierzylinder auf Bestzeiten zu übersetzen. 330 PS und 350 Nm schießen den Vorderrädern ein, das elektronisch gesteuerte Sperrdifferential hilft in größter Not.

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Kommt mit 6-Gang-DSG und zum Preis von 70.000 Euro (ohne Steuern). Die Langstrecken-Version (mit sequentiellem Getriebe und mechanischem Sperrdiff) kommt für 95.000 Euro.

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Bereits 2014 soll das Cup-Gerät an Kundenteams ausgeliefert werden. Der Innenraum (mit Käfig, Sitzschale und HANS-System) unterstreicht den seriösen Anspruch.

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Abseits des PS-Überschwangs zeigten 13 Azubis (Lehrlinge) des VW-Konzerns einen echten Leistungsbeweis: das GTI Cabrio "Austria". Die 17- bis 23-Jährigen trimmten einen Golf ein Jahr lang auf Sonderedition "Rot-Weiß-Rot". Zu sehen sind zahlreiche Sonderanfertigungen (Sitze mit Bestickung, Speziallackierungen, Sound-System). Zum Projekt gehört neben dem Handwerk auch die kaufmännische Seite, also etwa das Verhandeln mit Lieferanten. 333 PS hat das Lehrstück. Nebensache, in diesem Fall. (Stefan Schlögl, derStandard.at, 9.5.2013)

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