Wien - Die Universität Wien schneidet bei den am Mittwoch veröffentlichten Uni-Fachbereichs-Rankings von Quacquarelli Symonds (QS) österreichweit am besten ab. In den Sprachwissenschaften landet die größte Hochschule Österreichs ex aequo mit der Universität Chicago auf Platz 24. Top-100-Plätze erreichte die Uni Wien außerdem in den Umweltwissenschaften, Geschichte, Rechtswissenschaften, Mathematik, Modernen Sprachen und Philosophie, weitere Top-100-Platzierungen gingen an die Universität für Bodenkultur (Boku/Agrar- und Forstwissenschaften), die Technische Universität (TU) Wien (Computerwissenschaften) und die Medizin-Uni Wien (Medizin).

Erfolgreiche Unis

Die "QS World University Rankings by Subject" listen die besten 200 Universitäten weltweit für 30 verschiedene Fächer. Die Top 50 werden dabei einzeln gerankt, ab Platz 51 erfolgt die Reihung in 50er-Blöcken (51-100, 101-150, 151-200). Die Stärken der österreichischen Unis liegen demnach vor allem in der Physik und der Mathematik, wo es jeweils drei Hochschulen in die Top 200 schafften: In der Mathematik erreichte die Uni Wien Platz 51-100, die TU Wien Rang 101-150 und die Uni Linz Platz 151-200. Im Fachgebiet Physik und Astronomie landete die Uni Wien auf Platz 101-150, die TU Wien sowie die Uni Innsbruck jeweils auf Platz 151-200. Die Wirtschaftsuni Wien schafft es zweimal in die Top 200, ebenso die Uni Graz und die TU Graz.

Der Vergleich zum Vorjahr zeigt kein einheitliches Bild: Für die Unis gab es sowohl Aufs als auch Abs, wobei erstere leicht überwiegen - so verbesserte sich die Uni Wien beispielsweise in den Sprachwissenschaften, der Pharmazie und der Statistik bzw. schaffte erstmals Platzierungen in der Geschichte und den Rechtswissenschaften, verschlechterte sich aber in der Geographie, Philosophie und der Informatik. Zumeist wurden die Plätze des Vorjahrs erreicht, die TU Wien verbesserte sich in drei von neun gelisteten Fachbereichen und hielt sonst die Positionen.

Forschungsleiter: Bildung wird auf höchstem Niveau günstig angeboten

QS-Forschungsleiter Ben Sowter ging in seiner Analyse der Österreich-Daten auf die Studiengebühren-Debatte in Österreich ein: "Derzeit reichen die Daten noch nicht aus, um eine Hypothese zu unterstützen, ob sich steigende Studiengebühren auf die Leistung in den Rankings auswirken können. Doch zeigte sich Österreichs Zurückhaltung gegenüber der Einführung von Gebühren für internationale Studenten bisher in der Popularität des Landes als top Studienstandort. Es gibt nicht viele Länder, in denen es einen ähnlich guten Ruf der Forschung, der Akademiker und Arbeitgeber gibt, während gleichzeitig Bildung auf höchstem Niveau so günstig angeboten wird."

Das Ranking bewertete 2.858 Universitäten und listet insgesamt 678 Institutionen. 40 Prozent der Reihung hängen dabei von den Ergebnissen einer weltweiten Umfrage unter Akademikern zum Ansehen von Hochschulen ab, weitere zehn Prozent von einer zusätzlichen Befragung unter Arbeitgebern. Je 20 Prozent der Wertung ergeben sich aus dem Zahlenverhältnis Studenten-Lehrende sowie der Forschungsleistung und je fünf Prozent aus dem Anteil an internationalen Studenten bzw. Forschern und Lehrenden. (APA, 8.5.2013)