Wien/Laakirchen - Die börsenotierte Miba-Gruppe bekommt seit dem dritten Quartal das schwierigere wirtschaftliche Umfeld zu spüren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 wurden Umsatz und Ergebnis gesteigert. Ein konkreter Ausblick für das laufende Jahr ist schwierig, hieß es heute bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens, bei dem per 1. Juli ein Generationenwechsel stattfindet. An der langfristigen Prognose wird festgehalten, Wachstumschancen sieht der Zulieferer außerhalb Europas vor allem in den USA und in China.

Peter Mitterbauer, langjähriger Vorstandschef der mehrheitlich im Besitz der Familie Mitterbauer stehenden Miba, zeigte sich bei der heutigen Pressekonferenz "erfreut und stolz", dass er den Vorstandsvorsitz an seinen Sohn in dritter Generation übergeben könne. F. Peter Mitterbauer folgt ab Anfang Juni seinem Vater als Vorstandsvorsitzender nach, Peter Mitterbauer wechselt in den Aufsichtsrat, allerdings nicht als Vorsitzender. Die Miba wurde 1927 im oberösterreichischen Laakirchen als Ein-Mann-Betrieb vom Großvater des neuen Firmenchefs, Franz Mitterbauer, gegründet.

Herausforderndes Jahr

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Jänner) sei in vieler Hinsicht ein sehr herausforderndes Jahr gewesen, so Peter Mitterbauer. Das erste Halbjahr sei sehr zufriedenstellend verlaufen, ab Beginn des dritten Quartals hätten sich die Marktentwicklung auf die Miba ausgewirkt, die Prognosen seien aber eingehalten worden. Der Umsatz sei um "magere" 2,4 Prozent auf 606,6 Millionen Euro gestiegen, die Ertragslage mit einem Ebit von 69,9 Millionen Euro (+4,2 Prozent) weiter zufriedenstellend geblieben. Verwiesen wird auf eine stabile Dividendenpolitik. Im Vorjahr hatten die Aktionäre acht Euro je Aktie erhalten.

Der Ausblick sei unverändert, "unser Ziel ist und bleibt profitables Wachstums, so der neue CEO. Und auch die finanzielle Unabhängigkeit sei sehr wichtig. Damit würden Technologieführerschaft und Internationalisierung ermöglicht. Genaue Prognosen seien weiterhin schwierig, in den ersten Monaten habe sich die Zurückhaltung der beiden vergangene Quartale fortgesetzt, ausgenommen der Automarkt in den USA und der Lkw-Markt in China. Ziel sei es, in allen Segmenten weiter zu wachsen, die Wachstumsmärkte lägen außerhalb Europas, vor allem in den USA und auch in China. Der Standort in China werde ausgebaut, die Fläche auf rund 24.000 Quadratmeter erweitert.

Mittel- bis langfristig sind die Prognosen positiv. Bis 2015 wolle man beim Umsatz Richtung 750 Millionen Euro profitabel wachsen, wurde heute bekräftigt.

Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen im Vorjahr bei fünf Prozent des Umsatzes. Die Miba sei heute eine Technologiegruppe, so Franz-Peter Mitterbauer. Der Pkw-Anteil am Umsatz liegt bei rund 40 Prozent, auf Baumaschinen entfielen im Vorjahr 11,4 Prozent auf Lkw/Bus sowie Energie jeweils rund neun Prozent. Den Verbrennungsmotor sieht die Miba in den nächsten 10 bis 20 Jahren jedenfalls noch als Hauptantriebsquelle.

Die Investitionen lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 80 Millionen Euro und sollen im laufenden Jahr etwas höher ausfallen.

Per Ende Jänner 2013 wies Miba ein Nettokreditguthaben von 36,2 Millionen Euro aus, nach einer Nettokreditverschuldung von 9,4 Millionen Euro zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres, so Finanzchef Markus Hofer. Das Eigenkapital betrug 315 (286,7) Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote betrug 52,6 (54,6) Prozent. Im Vorjahr wurde eine 75-Millionen-Euro Unternehmensanleihe platziert. Die Miba wolle für allfällige Akquisitionen gerüstet und rasch handlungsfähig sein, so Peter Mitterbauer.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 87 auf 4.386 Beschäftigte (inklusive Leasing). Davon ist rund die Hälfte in Österreich tätig. Im Vorjahr seien viele Leasingkräfte übernommen worden. Ein eigenes Lehrlingsausbildungsprogramm wurde in der Slowakei etabliert, man sei dabei dieses auch in die USA und nach China zu transferieren. (APA, 8.5.2013)