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Männer können sich deutlich stärker für Passiv-Sport erwärmen: Während 40 Prozent der Männer regelmäßig Sport-Sendungen oder Live-Ereignisse verfolgen, tun das nur 14 Prozent der Frauen.

Foto: ap/LUCA BRUNO

Wien - 72 Prozent der Schweden treiben zumindest einmal pro Woche Sport. In Dänemark sind es 64 Prozent. Österreich liegt mit 38 Prozent knapp unter dem EU-27-Schnitt von 40 Prozent. Die Zahlen stammen aus dem aktuellen "Austrian Sports Radar 2013".

Im Rahmen der Studie wurden 2.700 Österreicher befragt, ob sie aktiv Sport in ihrer Freizeit ausüben beziehungsweise ob er zu ihrem Interessensgebiet zählt. "In unseren Schulen tobt ein bittersüßer Tsunami" meint der Psychologe und Studien-Verantwortliche Walter Hoffmann angesichts der dramatischen Gesundheitssituation des Nachwuchses. Prävention und Motivation seien deshalb grundlegende Hintergründe für die Untersuchung gewesen.

Nicht nur in Sachen Ernährung, auch was die Bewegung betrifft, wird gerade in jungen Jahren der Grundstein und die Motivation geprägt. Um diese ist es in Österreich im internationalen Vergleich eher schlecht bestellt, so Hoffmann: In Österreich rauchen so viele Menschen wie kaum anderswo - allerdings frönen 81 Prozent der Sport-Treibenden diesem Laster nicht. Während vier von zehn Arbeitnehmern als übergewichtig gelten, liegt der entsprechende Anteil unter den Aktiven nur bei 23 Prozent, so der Experte.

Gesundheit, Erholung und Grenzen ausloten

Sport ist nicht gleich Sport, zeigt zumindest die Differenzierung nach dem biologischen Geschlecht. So sind Männer etwa weit größere "Sport-Schauer" (40 zu 14 Prozent), eindeutigere "Vereinsmeier" (34 zu 23 Prozent) und häufiger auf Sportplätzen (28 zu 14 Prozent) anzutreffen. Während Skifahren, Fußball, Tennis und Biken eher Männersache ist, können sich Frauen mehr für das Laufen, Wandern und Schwimmen begeistern.

Als Hauptgründe für regelmäßiges Bewegungstraining werden meist Gesundheit und Erholung angegeben, allerdings geht ein relativ kleiner, aber stetig wachsender Anteil (12 Prozent) ganz bewusst an seine Grenzen. Die sogenannten "Crosser" suchen Spannung, Herausforderung und Wettkampf gleichermaßen, erläutert Hoffmann. Der Großteil der heimischen Sportler fällt in die Gruppe der "Relaxer": Sie bewegen sich als Ausgleich und unter sozialen Aspekten. Jeder dritte ist ein "Health-Keeper", der Gesundheit und Fitness im Fokus hat. Die "Changer" wiederum entscheiden sich an einem gewissen Punkt in ihrem Leben für einen gesünderen Lebensstil.

Interessant ist die Rolle der Printmedien bei der Beschaffung von Detail- und Hintergrundinformationen: Auch wenn das Internet als die Quelle Nummer eins für die rasche Beschaffung von Ergebnissen gilt, setzen die Österreicher neben TV und Tageszeitungen (jeweils 82 Prozent) weiterhin auf Sportmagazine als ergänzende Lektüre (65 Prozent). (APA/red, derStandard.at, 8.5.2013)