Wien/Lenzing - Der börsenotierte Faserhersteller Lenzing erzielte im ersten Quartal 2013 wegen des anhaltend schwierigen Marktumfelds für Man-made Zellulosefasern deutlich weniger Gewinn und etwas weniger Umsatz. Der Periodengewinn fiel um 57 Prozent auf 20,9 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um rund 31 Prozent auf 64,5 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) um 46 Prozent auf 36,2 Mio. Euro. Der Umsatz ging um 6 Prozent auf 496,5 Mio. Euro zurück, teilte das Unternehmen mit.

Darin enthalten sei auch ein Tausch von 25 Mio. Euro externer Umsätze zu internen Umsätzen beim Zellstoffwerk in Paskov. Beim reinen Faserumsatz habe der Preisrückgang durch mehr Menge nahezu kompensiert werden können.

Am Weltfasermarkt sei aus heutiger Sicht in den kommenden Monaten keine Änderung des aktuellen Preisgefüges zu erwarten, heißt es im Ausblick. Als Folge der fortgesetzten Gegensteuerungsmaßnahmen sei im zweiten Quartal mit einer Geschäftsentwicklung ähnlich jener des ersten Quartals zu rechnen. Die Guidance für das Ebitda liege mit 65 bis 70 Mio. Euro aber leicht über dem ersten Quartal. Für das Gesamtjahr halte man an der Guidance von März 2013 fest: Erwartet wird ein Ebitda in einer Bandbreite zwischen 260 und 290 Mio. Euro und eine Ebit-Bandbreite zwischen 140 und 170 Mio. Euro.

Von der APA befragte Analysten hatten für die ersten drei Monate im Durchschnitt einen Umsatz von 501,45 Mio. Euro, ein Ebitda von 59,45 Mio. Euro und einen Nettogewinn von 18,6 Mio. Euro erwartet.

Lenzing habe sich im ersten Quartal 2013 wacker geschlagen, so Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger in der heutigen Mitteilung. Man habe den schwierigen Marktbedingungen rechtzeitig gegengesteuert und bereits erste Kostenverbesserungen erreicht. Verstärkt werde zudem die Spezialitätenstrategie mit Fokus auf die Spezialfasern Modal und Tencel. Außerdem werde das Cash-Management durch die Rückstellung von vorerst nicht unbedingt notwendigen Erhaltungsinvestitionen optimiert.

Die Faser-Verkaufsmenge lag im ersten Quartal 2013 mit rund 216.000 Tonnen etwa auf dem Niveau des vierten Quartals 2012 und um rund 13 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Ein Brand am österreichischen Standort Heiligenkreuz im März werde sich mit einem Produktionsausfall von voraussichtlich 5.000 Tonnen niederschlagen.

Die Investitionen beliefen sich im ersten Quartal auf 56,5 Mio. Euro, nach 52,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Beschäftigt waren bei Lenzing zu Quartalsende 7.062 (7.033) Mitarbeiter.

Das bereinigte Eigenkapital per Ende März 2013 betrug 1,173 Mrd. Euro und lag damit um 1,7 Prozent über dem Wert zu Jahresende 2012. Die bereinigte Eigenkapitalquote betrug 45,1 Prozent (nach 43,8 Prozent zu Jahresende 2012). (APA, 8.5.2013)