Wien – Das Wiener Stadthallenbad könnte nun doch in Teilschritten wiedereröffnet werden, tröpferlweise sozusagen. Das geht aus einer schriftlichen Anfragebeantwortung durch den zuständigen Stadtrat Christian Oxonitsch (SP) hervor, in der es heißt, dass "aufgrund der unterschiedlichen Intensität der noch zu lösenden Probleme in Bezug auf Trainings- und Publikumsbereich werden auch alle Möglichkeiten einer sukzessiven Eröffnung geprüft" .

Und es gibt schon einen möglichen Zeitplan für einen Zeitplan zur Wiederöffnung, dieser "könnte bis Sommer 2013 vorliegen".

Im Stadtratbüro wollte man sich am Dienstag auf Nachfrage des Standard dennoch nicht festlegen. "Vor Abschluss aller Erhebungen ist es unseriös, über eine Teileröffnung oder Eröffnung zu reden", hieß es.

Einhundert Fragen

VP-Gemeinderätin Isabella Leeb, die 100 Fragen an Oxonitsch gestellt hat, sieht dennoch eine Umkehr. "Das haben wir immer vorgeschlagen, nun sieht auch Oxonitsch eine Teileröffnung offenbar als Lösung."

Undichte Becken, ein defekter Hubboden, der darauf folgende Baustopp und ein Beweissicherungsverfahren, bei dem noch immer ein paar Befunde ausständig sind: Die Sanierung des von Roland Rainer in der 1970er-Jahren errichteten Stadthallenbades war bisher ein Dauerbauchfleck – das Bad ist seit mehr als drei Jahren geschlossen.

Leeb wollte weiters wissen, ob die Becken vor Beginn der Sanierung dicht gewesen seien. Die Antwort: "Die nunmehr auftretenden Wasserdurchtrittsstellen gab es definitiv vor der Sanierung nicht."  Das sei "eine glatte Lüge" , sagt die schwarze Mandatarin. Die tröpfelnden Becken seien ja ein Grund für die Sanierung gewesen.

Auch, dass Sachverständige die mit der gerichtlichen Beweissicherung beauftragt waren, im Anschluss Aufträge bei der Fertigstellung der Sanierung erhalten haben, kritisiert Leeb scharf: "Das ist unvereinbar."  Oxonitsch ist anderer Ansicht, "die Sachverständigen werden aufgrund ihres Expertenwissens dort beigezogen, wo dies zur Fertigstellung sinnvoll ist" .

Geld für Leichtathleten

Schneller dürfte es beim neuen Leichtathletikzentrum in der Meiereistraße im 2. Bezirk gehen. Anfang Juli ist Baubeginn, Ende September könnte die Wettkampfstätte bereits fertig sein. Die dafür notwendigen 800.000 Euro wurden am Dienstag im Gemeinderatsausschuss beschlossen. (Bettina Fernsebner-Kokert/DER STANDARD, 8.5.2013)