Katzen als inoffizieller Schwerpunkt: sei es beim Eröffnungs-Co-Film "?????" von Stargast David OReilly, der von 29. bis 31. Mai im Filmmuseum ein dreitägiges Special mit Teilwerkschau, Masterclass und Carte Blanche erhält, ...

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... sei es bei Artist in Residence Alexei Dmietriev, der eine Kurzdoku über VIS drehen wird und für das "Cat Video Festival" - Termin nun fixiert: am 14. Juni openair auf der Jesuitenwiese im Prater - einen Beitrag liefern wird.

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Und während Co-Artist-in-Residence Momoko Seto eine eher spezielle Beziehung zu Meeresgetier als Markenzeichen hat - "Prawn Hot Love (A Tuesday Morning On Your Bed") läuft im "Très chic"-Programm -, ...

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... besticht ebendort das randalierende Kleinkind in "Las Palmas"; Johannes Nyholms Kurzgroteske ist Teil eines Best-of-10-Jahre-Rückblicks.

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Wien  - Das Wiener Kurzfilmfestival Vienna Independent Shorts (VIS) feiert 2013 sein zehnjähriges Jubiläum - mit einer neugestalteten Trophäe eines in Beton gegossenen V und neuen, gebündelten Locations: Hauptspielort ist das Künstlerhaus-Kino, Rahmenprogramme finden im selben Gebäude im brut-Theater statt, Festivalzentrum ist die Künstlerhaus-Passage.  Von 28. Mai bis 2. Juni werden über 260 Filme aus 40 Ländern gezeigt, wobei mit gut 3.000 eingereichten Werken ein neuer Rekord verzeichnet wurde, so der künstlerische Leiter Daniel Ebner am Dienstag bei der Präsentation des Programms.

Artists in Residence sind  heuer Momoko Seto und Alexei Dmietriev. Seto, in Tokio geborene und in Paris lebende Animationskünstlerin, gastiert dabei mit ihrer Ausstellung "Porn - Like - Seafood" bereits ab 8. Mai im Asifa-Keil im MQ, die Eröffnung der Ausstellung ist Teil der Sommersaison-Eröffnungsfeiern des Museumsquartiers (www.asifa.at).

In Kooperation mit dem Filmmuseum werden - vor dem eigentlichen VIS-Festival -  dort am 22. und 23. Mai Michaela Grill sowie Billy Roisz als Vertreterinnen der ersten Generation digitaler "Austrian Abstracts" unter dem Titel "Rock'n'Roll Will Never Die" mit einer Doppel-Hommage gewürdigt (www.filmmuseum.at).  Vorab wird ab 24. Mai auch ein Erdbeer-Double-Feature  im Votivkino gezeigt: die beiden Werke "Landerdbeeren" von Florian Pochlatko und "Erdbeerland" von Esther Bialas, Coming-of-Age-Geschichten mit Erdbeerbezug (www.votivkino.at).

Der offizielle Auftakt am 28. Mai findet bereits zum fünften Mal im Gartenbaukino statt, unter anderem mit einem Werk des Cannes-Gewinners Apichatpong Weerasethakul, "Sakda", sowie zum Finale mit Claude Lelouchs berühmt-berüchtigten Autoraser-Kurzfilm "C'était un rendez-vous" von 1976, an den sich der französische Regisseur hier in einem kleinen Youtube-Clip (auf französisch) erinnert: 

 

76 der ausgewählten Filme werden in den Hauptbewerben laufen, die sich um vier Themenbereiche gruppieren. Bei "Fiction/Documentary" ringen 27 Filme aus 19 Ländern um den mit 4.000 Euro dotierten Preis. Bereits preisgekrönte Werke wie Gabriel Gauchets "The Mass of Men" (Locarno) oder L. Rezan Yesilbas' "Sessiz" (Cannes) finden sich hier im Feld. "Animation Avantgarde" zeigt 30 Werke, wobei hier ein mit 2.000 Euro dotierter Preis winkt. In der thematisch breit gefächerten Österreich-Schiene werden 19 Streifen gezeigt, wovon neun Ur- und drei Erstaufführungen sind.

Und schließlich werden heuer die Musikvideos erstmals ausgiebig gewürdigt und mit je einem Preis für internationale und nationale Beiträge versehen. 14 Bands sind für den Preis nominiert, darunter Kreisky mit "Scheiße, Schauspieler" oder Parov Stelar mit "The Princess". Die nominierten Videos werden neben weiteren Genre-Highlights am 1. Juni im brut im Künstlerhaus gezeigt, während die nominierten Bands Koenig Leopold und Julian & der Fux dann auch live auftreten.

"Strange Days" als länderübergreifende Kooperation

Im Rahmenprogramm werden die Synchronkabarettisten Maschek den Kurzfilmproduktionswettbewerb der "Night of the Light" moderieren, jeweils spätabends lädt die Schiene "Midnight Movies" zu experimentellen Filmen über die Themen Porno und Horror wie zur traditionellen "Très Chic"-Absurditätenparade, und in Zusammenarbeit mit den Festivals von Hamburg und Winterthur läuft die Reihe "Strange Days" in surreale Kurzfilmwelten.

Insgesamt kalkuliert VIS nach den Besuchererfolgen der Vorjahre mit 7.500 Gästen. "Mittlerweile hat sich die budgetäre Situation stabilisiert", blickte Geschäftsführer Benjamin Gruber auf eine teils schwierige Vergangenheit zurück. Trotz des höchsten bisherigen Budgets sei man aber immer noch auf niedrigem Niveau unterwegs. Die Kurzfilmtage Winterthur hätten etwa 37 Euro pro Besucher zur Verfügung, bei VIS seien es 16 Euro - wobei im spartenübergreifenden Vergleich die Vereinigten Bühnen Wien mit 60 Euro pro Besucher rechnen können. "Eine Verdopplung des Budgets wäre deshalb dringend notwendig", so Gruber. 

Das VIS-Programm ist bereits zur Gänze online, der reguläre Ticketverkauf beginnt am 20. Mai, ein vergünstigter Festival-Pass ist bis 19. Mai bestellbar.  (APA, 7.5.2013)