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Konzernchef Thomas Ebeling hat neben den TV-Kanälen diverse Nebengeschäfte etabliert, die das Unternehmen auf Wachstumskurs halten.

Foto: Reuters

Der deutsche TV-Konzern ProSiebenSat.1 ist dank kräftig wachsender Umsätze im Internet und wieder steigender Werbeerlöse mit einem deutlichen Plus ins Jahr gestartet. Der TV-Konzern ist nach den ersten drei Monaten auf Kurs zu seinen Jahreszielen und setzt trotz der weiter schwierigen Konjunkturaussichten auf stabile oder sogar leicht steigende Einnahmen in der Fernsehwerbung.

Auch bei den langfristigen Zielen sieht sich Konzernchef Thomas Ebeling auf gutem Weg. "61 Prozent des Umsatzwachstums, das wir ausgehend vom Jahr 2010 bis 2015 zusätzlich erwirtschaften wollen, haben wir bereits umgesetzt", sagte der Manager, dessen Vertrag jüngst verlängert wurde, am Dienstag bei Vorlage der Quartalsbilanz.

Umsatzhoch

In den ersten drei Monaten kletterte der Umsatz des RTL-Rivalen aus München um fast 13 Prozent auf knapp 563 Mio. Euro, unter dem Strich verdiente das Unternehmen zwischen Jänner und März mit 50 Mio. Euro knapp 10 Mio. Euro mehr als vor einem Jahr - wenn man die inzwischen verkauften skandinavischen Sender herausrechnet.

Stärkster Wachstumstreiber war erneut das Digitalgeschäft, mit dem sich die Sendergruppe unabhängiger von den schwankenden Reklame-Märkten machen will. Dazu investiert der Konzern etwa in die Entwicklung von Online-Plattformen wie den YouTube-Herausforderer MyVideo oder Internet-Spiele. Die Sparte lieferte im ersten Quartal fast 97 Mio. Euro Umsatz (+44 Prozent) und hat damit einen Anteil von inzwischen gut 17 Prozent am gesamten Konzernumsatz.

Raus aus Ungarn

In den kommenden Monaten will sich ProSiebenSat.1 nach dem Verkauf der skandinavischen Sender wie angekündigt auch noch von seinen Geschäften in Ungarn trennen. Damit zieht sich das Unternehmen ganz aus dem TV-Geschäft im Ausland zurück. Noch stehe der Verkaufsprozess aber ganz am Anfang. Allerdings wird er wohl nicht soviel Geld in die Kasse spülen wie die Sender in Skandinavien.

Für die legte der US-Fernsehkonzern Discovery umgerechnet gut 1,3 Mrd. Euro auf den Tisch. Diesen Geldregen steckt ProSiebenSat.1 zu einem großen Teil in die Ausschüttung einer üppigen Dividende von 5,65 Euro je Vorzugsaktie und 5,63 Euro je Stammaktie. Das kommt vor allem den Mehrheitsaktionären KKR und Permira zu Gute.

An der Börse

Fachleute sehen darin eine Art Abschiedsgeschenk, denn nach der geplanten Umwandlung von Vorzugs- in Stammaktien und dem damit verbundenen kompletten Börsengang von ProSiebenSat.1 könnten die Finanzinvestoren aussteigen. Über einen Ausstieg der beiden wird seit langem spekuliert. (APA, 7.5.2013)