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Mit der Eskorte zum Pferderennen nach Ascot.

Foto: apa/epa/Andy Rain

London/Wien - Mit dem Helikopter in die Alpen zum Skifahren, mit der Eskorte zum Pferderennen ins britische Ascot, Einladungen in Stripclubs nach Las Vegas. Mit solchen Aktivitäten haben sich Brokerhäuser wie Icap, BGC Partners oder Tullett Prebon die Händler bei Banken für diverse Gefälligkeitsdeals bei Laune gehalten.

Zu solchen Gefälligkeitsdeals gehören auch die Manipulationen am Interbank-Zinsatz Libor, zu dem sich international agierende Banken Gelder bei anderen Instituten beschaffen. Der Libor ist zugleich weltweiter Referenzsatz für Hypothekendarlehen und anderen Krediten in Billionenhöhe.

Im Zuge der Ermittlungen zu den Libor-Manipulationen kommen laut Wall Street Journal Deutschland nun auch solche Anerkennungsleistungen ans Licht. Die US-Aufsichtsbehörden sind davon überzeugt, dass einige Makler, die bei der mutmaßlichen Manipulation des Libor ihre Finger im Spiel hatten, mit solchen Aktivitäten "belohnt" wurden. Die Untersuchungen förderten zutage, wie die wechselseitigen Einschmeichelungsversuche eskalierten, schreibt das Blatt.

Was derlei Dienste angeht, sind die Regeln in London, der Hauptbühne des Libor-Skandals, lascher als an der Wall Street. Makler honorierten das Agieren ihrer Händlern regelmäßig, indem sie ihnen einen Anteil ihrer Provisionen in Form von Unterhaltung zurückzahlten. Rund fünf Prozent der Maklerprovisionen, die ein Händler generiert, fließen häufig in Vergünstigungen wieder an den Händler zurück, schätzen Londoner Insider. (bpf, DER STANDARD, 7.5.2013)