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"Salzburg war aufgrund des Finanzskandals ein Sonderfall."

Foto: APA/Neubauer

STANDARD: Angesichts des Spekulationsdesasters in Salzburg muss Gabi Burgstaller nun als Landeshauptfrau gehen. An der Zeit, nun auch die gesamte Wahlkampfstrategie der SPÖ für die Nationalratswahl zu überdenken?

Darabos: Nein, Salzburg war aufgrund des Finanzskandals ein Sonderfall. Wir gehen mit den Themen in die Wahl, die die Menschen bewegen: Arbeit, aber auch Wohnen, Gesundheit und Bildung. Hier haben wir die größte Lösungskompetenz - also kein Grund, von unserer Strategie abzugehen.

STANDARD: Ihre Partei hat sich zuletzt auf "die Spekulanten" eingeschossen - und in Salzburg selbst Abermillionen in den Sand gesetzt. Gibt es da nicht ein massives Glaubwürdigkeitsproblem?

Darabos: Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat hier Fehler korrigiert und einen klaren Schlussstrich gezogen, letztlich leider zu spät. Die SPÖ ist und bleibt aber die Vertreterin der Arbeitnehmer und die Partei der Arbeit - das zeigen alle Umfragen.

STANDARD: Volksbefragung zur Wehrpflicht schiefgelaufen, Salzburg verspielt, in Niederösterreich und Tirol kaum wahrnehmbar: Wie will die SPÖ den ersten Platz im Herbst schaffen?

Darabos: Die SPÖ hat in Kärnten gewonnen und den Landeshauptmann erobert. Aber grundsätzlich gilt: Landtagswahlen sind mit Nationalratswahlen schwer vergleichbar. Wir werden im Bund auf die richtigen Inhalte setzen. Und wir haben genug herzuzeigen: Österreich ist vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Österreich hat die geringste Arbeitslosigkeit in der EU. Unser Gesundheitssystem ist exzellent, die Exportwirtschaft stark, der Konsum stabil. Daher ist es wichtig, dass Werner Faymann Kanzler bleibt. Denn er ist Garant für Stabilität und Verlässlichkeit.

STANDARD: Burgstaller geht - auch irgendwie erleichtert, weil sie mit ihren Aussagen oft den Kurs der SPÖ-Spitze in Wien durchkreuzt hat?

Darabos: Nein, sicher nicht. Gabi Burgstaller hat 2005 nach sechs Jahrzehnten ÖVP-Herrschaft Salzburg "umgedreht", 2010 wurde sie wiedergewählt - eine außergewöhnliche Leistung. Den ersten Platz zu verlieren ist aber immer schmerzhaft. (Nina Weißensteiner, DER STANDARD, 6.5.2013)