Zwar haben die Briten - bekanntlich im Gespann mit Agrobusiness-, äh, Landwirtschaftsminister Berlakovich - gegen den EU-Beschluss gestimmt, jene Pestizide auszusetzen, die das Bienensterben verursachen dürften.

Solange es noch welche gibt, sollen die Bienen aber durchaus für das Wohl der Briten arbeiten - schon gar, wenn keine Interessen von Konzernen betroffen sind. So ist wohl der Feldversuch zu verstehen, der fast zeitgleich mit der Ablehnung des Neonicotinoid-Stopps in Auftrag gegeben wurde: Eine "Antiterroreinheit Bienen" soll am Flughafen London-Heathrow eingesetzt werden, um Sprengstoff und Bombenbaumaterial zu erschnüffeln.

Nicht dass der Plan nicht grandios wäre. Der Geruchssinn der Bienen ist offenbar so fein ausgebildet, dass sie Sprengstoff sogar dann erschnüffeln können, wenn die Bienen sicher in einem Behältnis versperrt sind. Als Reisender müsste man nicht in Sorge sein, dass die Brummer just dann auf einen losgelassen werden, wenn man in Hemd und Socken durch die Sicherheitsschranke muss.

Was uns dafür richtig Angst machen sollte, ist die Dreistigkeit, mit der wir von der Politik für dumm verkauft werden - zugunsten der Interessen von Großkonzernen. Und zwar justament im "Umweltmusterland" Österreich. (Severin Corti, DER STANDARD, 6.5.2013)