Caracas/Washington - Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro hat US-Präsident Barack Obama als "obersten aller Teufel" beschimpft. Nachdem Obama erneut Zweifel an der Rechtmäßigkeit von Maduros Sieg bei den Präsidentschaftswahlen im April geäußert hatte, konterte das venezolanische Staatsoberhaupt bei einer Rede am Samstag: "Wir verteidigen hier unsere Institutionen, den Frieden, Demokratie, die Menschen Venezuelas (...), und wir können uns mit jedem unterhalten, selbst mit dem obersten aller Teufel: Obama."

Obama hatte sich am Freitag erneut geweigert, Maduros Wahlsieg als rechtmäßig anzuerkennen. Für die USA sei wichtig, dass in Lateinamerika "die Menschenrechte, demokratische Prinzipien, Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit geachtet werden", sagte der US-Präsident bei einem Besuch in Costa Rica. Und es gebe Informationen, wonach diese Rechte in Venezuela "nach der Wahl nicht vollständig respektiert worden" seien. Die Venezolaner müssten selbst über ihre Zukunft entscheiden dürfen, forderte Obama.

Maduros Replik erinnert an ein legendäres Zitat seines Vorgängers Hugo Chávez, der den früheren US-Präsidenten George W. Bush als Teufel tituliert hatte. Chávez war im März nach langer Krebserkrankung gestorben, es kam zu Neuwahlen. Maduro hatte die Präsidentschaftswahl Mitte April nach offiziellen Angaben knapp gegen seinen konservativen Kontrahenten Henrique Capriles gewonnen. Das Ergebnis ist allerdings nach wie vor umstritten und wird insbesondere von der Opposition angezweifelt. (APA, 5.5.2013)