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Die Gefahrenzone in der Schweiz bekommt laut UBS Zuwachs.

Foto: Reuters/Hartmann

Zürich - Die Gefahr einer Blase auf dem Schweizer Wohnimmobilienmarkt hat sich weiter vergrößert. Die Preise sind erneut gestiegen und auch die Hypothekarkredite haben trotz antizyklischem Kapitalpuffer zugenommen, wie der Immobilienblasenindex der Großbank UBS zeigt. Der Index stieg im abgelaufenen Quartal um 0,06 Punkte und erreichte den Wert von 1,17 Punkten. Er ist damit weiter in die bei 1,0 Punkten beginnende Risikozone vorgestoßen. Diese Zone war im dritten Quartal 2012 erstmals seit der Immobilienblase der 90er-Jahre erreicht worden.

Eine Blase wäre laut Index ab 2,0 Punkten erreicht. Die letzte Blase ist etwa beim Wert von 2,5 Punkten geplatzt. Seit Ende 2008 ist der Index deutlich gestiegen, damals hatte er bei minus 0,72 Punkten notiert. Der Anstieg im ersten Quartal 2013 fiel zwar etwas moderater aus wie im Schnitt der vorangegangenen Quartale. Die Gefahr einer Korrektur hat sich aber weiter vergrößert, wie die UBS festhält.

Preissteigerungen bei Wohnimmobilien

Gründe für den Indexanstieg sind weitere Preissteigerungen bei Wohnimmobilien und die Zunahme der Hypothekarkredite, während Haushaltseinkommen und Konsumentenpreise stagnierten. Anlass zur Vorsicht gebe, dass viele Hypokredite für Liegenschaften beantragt würden, die nicht für den Eigengebrauch vorgesehen sind, hieß es weiter. Der Kauf von Eigentumswohnungen zum Zweck der Vermietung scheine unvermindert auf hohes Interesse zu stoßen.

Doch die UBS-Experten warnen. Angesichts des unvorteilhaften Verhältnisses von Kaufpreis zu Mieten respektive einer Bruttorendite von gerade mal 3,5 Prozent im Schweizer Mittel werden sich Neuinvestitionen nur bei anhaltend tiefen Zinsen oder weiter steigenden Preisen auszahlen. Angesichts der Erhitzung am Wohnimmobilienmarkt hat der eidgenössische Bundesrat auf September einen antizyklischen Kapitalpuffer beschlossen. Die Banken müssen demnach für Hypokredite mehr Reserven hinterlegen, was die Kreditvergabe verteuern und damit bremsen soll. Marktbeobachter gehen aber davon aus, dass die Preise für Wohnungen und Häuser weiter steigen, nicht zuletzt wegen der Nachfrage von Einwanderern.

Regionen, die betroffen sind

Auch regional leuchten neue Warnlampen auf: Neu zählen laut UBS Luzern, Innerschwyz und Glattal-Furttal zu den Gefahrenregionen. Luzern und Innerschwyz gehören zu den Regionen mit dem stärksten Preiswachstum seit 2009. Die Region Glattal-Furttal wies ein leicht schwächeres Preiswachstum auf, gehört jedoch landesweit bereits zu den zwanzig Regionen mit den höchsten Preisniveaus.

Bereits zu den Gefahrenregionen gezählt hatten die Städte Zürich, Genf und Lausanne, die Agglomerationsregionen Zug, Pfannenstiel, Limmattal, Zimmerberg, March, Unteres Baselbiet, Vevey, Morges und Nyon sowie die Tourismusregionen Davos, Saanen-Obersimmental und Oberengadin. Besonders beobachten will die UBS nun neben Appenzell Innerrhoden und dem Prättigau auch die Wirtschaftsregionen Basel-Stadt, Knonaueramt und Nidwalden. Hier geht der Trend auch in Richtung Gefahrenregion. (APA, 3.5.2013)