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Das Xayaburi-Staudamm-Projekt wurde vom WWF zu einem der verheerendsten Kraftwerksprojekte der Welt erklärt.

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Ho-Chi-Minh-Stadt/Rangun - Eine aktuelle Bestandsaufnahme stellt in den Ländern entlang des Mekong von Burma bis zum Delta in Vietnam massive Waldvernichtung fest. Laut dem Mekong-Report 2013 des WWF hat dies dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Lebensgrundlage der Menschen in der Region. Mehr als ein Drittel der noch existierenden Gebiete in Südostasien würden in den nächsten 20 Jahren abgeholzt, falls nicht weitreichende Schutzprogramme beschlossen würden.

Die WWF-Studie zeigt, dass heute noch knapp eine Million Quadratkilometer Wald in Südostasien erhalten ist. Das entspricht etwa der Hälfte der Gesamtfläche am Mekong. In den vergangenen 40 Jahren wurde fast ein Drittel vernichtet. Kambodscha, Laos und Burma verloren fast ein Viertel ihrer Waldflächen. In Thailand und Vietnam wurde mit 43 Prozent fast die Hälfte der Forstgebiete abgeholzt. Die Umweltorganisation befürchtet, dass die Wälder bis 2030 auf 14 Prozent ihrer ursprünglichen Fläche schrumpfen werden.

Mekong-Region am Scheideweg

"Die Länder des Mekongs sind am Scheideweg. Der derzeitige Weg führt in Richtung Zerstörung der Artenvielfalt und Gefährdung der Lebensgrundlage von über 60 Millionen Menschen, die dort leben", warnte WWF-Mitarbeiterin Kathrin Hebel. Den Regierungen empfiehlt man einen grünen Wirtschaftskurs. "Nachhaltiges Wachstum kann es nur mit gesunden und produktiven Ökosystemen geben", so Hebel. "Dabei müssen die Staaten über ihre Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten."

Eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt sei der geplante Xayaburi-Staudamm. Dieses Megaprojekt wurde jüngst vom WWF zu einem der verheerendsten Kraftwerksprojekte der Welt erklärt. Der Damm, an dessen Errichtung die Österreichische Andritz AG beteiligt sei, gefährde die Lebenswelt des Mekongs. 13 einzigartige, miteinander verbundene Flusssysteme würden auseinandergerissen und ihrer zentralen ökologischen Funktion beraubt.(APA/red, derStandard.at, 02.05.2013)