Es war der Inbegriff von Lässigkeit, als A Tribe Called Quest vor über 20 Jahren, unterlegt vom Sample zu Lou Reeds Walk On The Wild Side, die Frage stellten: Can I Kick It? Mehr als einen furztrockenen Hip-Hop-Beat, sporadisch gesetztes Gescratche und einer Stimme, die die Raps trotz aller Dringlichkeit im Anliegen in ungehörter Entspanntheit darbrachte, bedurfte es für das New Yorker Quartett nicht, um eine Weltkarriere loszutreten, die noch vor der Jahrtausendwende ein jähes Ende fand. Doch die Handvoll Longplayer, die A Tribe Called Quest im Lauf der Neunzigerjahre veröffentlichten, und ihre Attitüde, die gänzlich ohne Gangster-Gehabe auskam, sorgten bald für einen Nachruhm, der bis heute anhält.

In der im vergangenen Jahr entstandenen Dokumentation Beats, Rhymes & Life: The Travels Of A Tribe Called Quest zollen Hip-Hop-Größen von Mos Def über Pharrell Williams bis hin zu den Beastie Boys und Ghostface Killah der Truppe Tribut und betonen mehr als nachdrücklich den weitreichenden Einfluss der Brooklyner auf die Hip-Hop-Nachwelt. Heute verdingen sich die ehemaligen Mitglieder von A Tribe Called Quest in erster Linie im Produzentenfach.

Am Samstag gibt es in der Linzer Stadtwerkstatt die seltene Gelegenheit, den einstigen A-Tribe-Called-Quest-Mann Ali Shaheed Muhammad in der Rolle zu erleben, die er auch bei seiner ehemaligen Formation innehatte: Muhammad lässt die Neunziger als DJ wiederauferstehen. Und gewiss wird er auch die eine bestimmte Frage stellen: Can I Kick It? Yes You Can!  (Johannes Luxner, DER STANDARD, 3.5.2013)