Dublin - Irlands Regierung hat sich trotz eines neuen Gesetzesentwurfs zum Schutz gefährdeter Schwangerer grundsätzlich zum Abtreibungsverbot bekannt. Die Gesetze zur Abtreibung würden nicht verändert, sagte Premierminister Enda Kenny am Mittwoch in Dublin. Es sei aber wichtig, für Ärzte/Ärztinnen und Patientinnen mehr Klarheit zu schaffen.

Im streng katholischen Irland ist Abtreibung grundsätzlich verboten. Dem Gesetzesentwurf zufolge soll eine werdende Mutter in Zukunft aber abtreiben dürfen, wenn ihr eigenes Leben sonst gefährdet ist.

Grundsatzurteil von 1992

Das höchste irische Gericht hatte dies bereits 1992 in einem Grundsatzurteil festgelegt. Die Regelung blieb aber umstritten und hatte zu einigen Aufsehen erregenden Verfahren geführt. So war im Oktober 2012 eine Frau aus Indien nach einer Fehlgeburt in einer Klinik in Galway gestorben. Ihr Mann gab an, man habe ihr eine Abtreibung verweigert, die sie hätte retten können. Im Fall von 1992 hatte ein 14-jähriges Vergewaltigungsopfer geklagt, weil ihm die Ausreise für eine Abtreibung verweigert worden war. Das Mädchen war selbstmordgefährdet gewesen. (APA, 2.5.2013)