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Matthias Strolz führt die Bundesliste der Neos an und will mit ihnen ins Parlament.

Foto: APA/Oczeret

Wien - Die Neos stehen vor verschlossenen Türen. Zumindest noch im Moment. Wenn es nach ihnen geht, werden sie im Herbst nach den Wahlen in den Nationalrat im Parlament einziehen. Einstweilen steht der Flashmob, der sich aus der Parteizentrale im siebenten Wiener Gemeindebezirk bis zum Parlament am Ring bewegt hat, jedenfalls nur davor.

"Wir wollen da hinein", betont Neos-Chef Matthias Strolz. "Wir rütteln buchstäblich an den Toren." Hinter ihm stehen etwa hundert Anhänger, sie skandieren lautstark: "Wir erneuern Österreich, ohne uns wird sich nichts ändern." Auf ihren Plakaten steht: "Europa, wir lieben dich" oder "Wir sind das Volk".

Ob die Neos die Vierprozenthürde für einen Einzug in den Nationalrat knacken, entscheidet sich im Herbst. Die für die Wahl nötige Liste ist zumindest einmal fertig: Beim Nominierungskonvent am 1. Mai wurde die Bundesliste finalisiert. Spitzenkandidat wird - wenig überraschend - der Vorarlberger Matthias Strolz.

Mitsprache um zehn Euro

Durch die Zusammenarbeit mit dem Liberalen Forum sind ein paar Listenplätze unter den ersten zwanzig fix vergeben, an zweiter Stelle kandidiert somit LIF-Chefin Angelika Mlinar. Ansonsten konnte erstmals in Österreich eine Parteiliste von jedem mitbestimmt werden, der wollte - und dem sein Mitspracherecht zehn Euro Registrierungsbeitrag wert war.

1561 Personen haben bei einer Onlinebefragung gewählt. Das Ergebnis macht zu einem Drittel die Gewichtung der Liste aus. Das zweite Drittel wird durch das Votum des Vorstands bestimmt, das letzte Drittel von den Mitgliedern.

Dabei gab es durchaus Unterschiede in der Gewichtung: So wurde Sepp Schellhorn, Präsident der Hoteliersvereinigung, von den Bürgern auf den 14. Platz gewählt, vom Vorstand auf den zweiten. Bei der Wahl steht er auf Platz vier.

Claudia Gamon, Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen für die ÖH-Wahl, kam bei Bürgern auf den fünften Platz, der Vorstand reihte sie auf den achten, sie kandidiert auf Platz acht. Niko Alm, Mitinitiator des Kirchenvolksbegehrens, wurde sowohl von Bürgern als auch vom Vorstand auf Platz zehn gewählt. Nach der Entscheidung der Mitglieder kandidiert er aber nur auf Platz 18. (Saskia Jungnikl, DER STANDARD, 2.5.2013)