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Allein die Erwartung einer Schädigung kann demnach tatsächlich Schmerzen oder Beschwerden auslösen.

Foto: REUTERS/Faisal Al Nasser

Medienberichte über vermeintlich Gesundheitsrisiken können Experten zufolge bei empfindlichen Menschen Krankheitssymptome auslösen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die sich mit dem Phänomen der sogenannten elektromagnetischen Hypersensitivität befasst hat, wie die Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Dienstag, 30. April, mitteilte.

Nocebo-Effekte

Bei dieser Symptomatik reagieren die Betroffenen nach eigenen Angaben auf vermeintliche elektromagnetische Wellen wie zum Beispiel Handy-Strahlung mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, brennender Haut oder einem Kribbeln. Mit Hilfe der Kernspintomographie konnten die Forscher nachweisen, dass bei den Betroffenen schmerzverarbeitende Hirnregionen aktiviert sind.

Vieles spreche aber dafür, dass es sich um einen sogenannten Nocebo-Effekt handle. Allein die Erwartung einer Schädigung kann demnach tatsächlich Schmerzen oder Beschwerden auslösen, ähnlich wie es umgekehrt bei schmerzlindernden Wirkungen von Placebo-Effekten bekannt ist.

Die neue Studie zeigt, dass Medienberichte, die vor Gesundheitsrisiken warnen, bei manchen Personen Nocebo-Effekte hervorrufen oder verstärken. Das als Nocebo-Effekt bekannte Phänomen wurde zunächst bei Arzneimittel-Studien festgestellt. Studienteilnehmer zeigten Nebenwirkungen, obwohl sie gar kein Medikament, sondern ein Placebo erhalten hatten. (APA/AFP/red, 30.4.2013)