Blickrichtung Teller.

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Punkte haben Admira Wacker Mödling und die Wiener Austria im Sonntagsspiel der 31. Fußball-Bundesliga-Runde dringend nötig. Allerdings aus gänzlich verschiedenen Gründen. Die gastgebenden Niederösterreicher sind als Neunter punktegleich mit Schlusslicht SV Mattersburg, der Tabellenführer aus Wien will den zuletzt von 13 auf 3 Punkte geschrumpften Vorsprung auf Verfolger und Titelverteidiger Salzburg nicht weiter schmelzen lassen.

Die Rollen sind also vor dem vierten direkten Saisonduell - auch aufgrund von drei bisherigen Austria-Siegen, darunter das denkwürdige 6:4 in der Südstadt - klar verteilt. Die Wiener sind nach zuletzt vier sieglosen Spielen (mit drei Remis) auf den ersten vollen Erfolg seit dem 17. März (4:0 in Mattersburg) aus. "Es wird eine sehr schwere Aufgabe, wir wollen aber drei Punkte machen", betonte Austria-Trainer Peter Stöger auf einer Pressekonferenz in Vösendorf.

Federn und Ziele

Das wäre auch wichtig, um im plötzlich wieder spannend gewordenen Titelkampf nicht weiter Federn zu lassen. "Man kann natürlich auch von den 13 Punkten Vorsprung runterrechnen. Ich betrachte die Sache aber nüchtern. Wir sind sechs Punkte vor dem großen Favoriten, haben also noch einen Polster", erinnerte der 47-jährige Wiener. "Und das ist eine sehr gute Ausgangsposition."

Doch auch dem Austria-Coach ist natürlich nicht verborgen geblieben, dass im bzw. rund um den Verein einige alles andere als gelassen sind. "Einige im Haus sind ruhiger, einige aufgeregter, da gehöre ich jedenfalls nicht dazu", verlautete Stöger. Die Spieler der Favoritner sind jedenfalls nach dem 2:2 im Wiener Derby voll fokussiert. "Ich merke, dass die Spieler das große Ziel erreichen wollen", sagte Austrias Trainer.

Die Partie gegen die Admira ist für die Austria der Auftakt zu einer Serie von fünf Spielen gegen Teams der zweiten Tabellenhälfte. "Es wird nicht leicht, aber die Auslosung ist für uns machbar", ist sich Stöger bewusst. Dass seine diese Saison auswärts noch unbesiegte Truppe nichts geschenkt bekommen werde, sei klar. "Es geht für jeden Club noch um etwas, der eine spielt um die Europa League, der andere um den Klassenerhalt", rechnete der Austria-Coach mit harter Gegenwehr.

Personell hat Stöger die Qual der Wahl, nur Kaja Rogulj, Lukas Rotpuller und James Holland waren zuletzt leicht angeschlagen, deren Einsatz daher noch nicht sicher. Ganz anders die Situation bei den Admiranern. Goalie Jürgen Macho, Benjamin Sulimani, Stephan Palla und Daniel Drescher sind gesperrt, dazu sind auch Rene Seebacher, Bernhard Schachner und Matus Mikus nicht einsatzfähig.

Außenseiter

"Wir sind in einer Phase, wo man egal gegen welchen Gegner punkten sollte. Wir sind aber krasser Außenseiter", sagte Admira-Trainer Dietmar Kühbauer. Darin fand Richard Windbichler Positives. "Jeder rechnet mit einem Sieg der Austria, das könnte unser Vorteil sein", hoffte der Admira-Defensivspieler.

Für die zuletzt mit 0:3 gegen Wiener Neustadt unterlegenen Admiraner ist es die erste von zwei harten Prüfungen in Folge, geht es doch kommende Woche auswärts gegen den zweiten Titelkandidaten Salzburg. "Da werden die Trauben auch hoch hängen, dann kommen die Mannschaften, die man schlagen muss", blickte Kühbauer schon voraus.

Gegen die Austria sei durchaus eine attraktive Partie zu erwarten. "Die Austria braucht die drei Punkte, denn bei einem X fangen bei ihnen wirklich noch einmal die Nerven richtig an zu flattern. Sie werden daher mit offenem Visier agieren", vermutete Kühbauer. Für seine Truppe sei es vor allem wichtig, kein schnelles Gegentor zu kassieren. "Dann wird es ganz schwer", wusste Kühbauer.

Dafür sorgen soll vor allem auch Patrick Tischler mit tollen Paraden. Der nach dem Macho-Transfer im Frühjahr ins zweite Glied zurückgerückte Goalie bekommt nach der Sperre des Routiniers zumindest zwei Partien lang wieder seine Chance. "Er hat sich ohne Murren auf die Bank gesetzt, haut sich im Training super rein. Ich habe überhaupt keine Bedenken", sah Kühbauer die Sache gelassen. (APA/red 27.04.2013)

Mögliche Aufstellungen und technische Daten:

FC Admira Wacker Mödling - FK Austria Wien (Trenkwalder-Arena, Sonntag, 16.00 Uhr/live ORF eins und Sky, SR Muckenhammer). Bisherige Saisonergebnisse: 0:1 (a), 4:6 (h), 0:4 (a).

Admira: Tischler - Plassnegger, Schösswendter, P. Pöllhuber, Auer - Schick, Windbichler, Schwab, Tito - Ouedraogo, Segovia

Ersatz: Leitner - Ebner, P. Pöllhuber, Jezek, Thürauer, Toth, Sax

Es fehlen: Macho, B. Sulimani, Palla, Drescher (alle gesperrt), Seebacher, Schachner, Mikus (alle verletzt bzw. im Aufbautraining)

Austria: Lindner - Koch, Rogulj/Rotpuller, Ortlechner, Suttner - Mader, Dilaver - Gorgon, A. Grünwald, Jun - Hosiner

Ersatz: P. Grünwald - Mally, Leovac, Stankovic, Simkovic, Vrsic, Spiridonovic, Kienast, Barazite

Fraglich: Rogulj, Holland, Rotpuller (alle leicht angeschlagen)

Es fehlen: Keine