Volkssportler. Wenn dieser Begriff mit einem Kürzel verbunden ist, dann mit GTI. Der draufgängerische Golf fährt in siebenter Generation vor - fahraktiver denn je und bis zu 18 Prozent sparsamer

Es gibt Sachverhalte, die sprechen nonverbal. Hinter Nizza rauf zum Col de Vence, Kurve links, Kurve rechts, links, rechts, links, rechts, und der GTI zieht durch dieses Kurvenreich, dass es eine einzige Freude ist.

Foto: volkswagen

Da steht dem Sitznachbarn die Lenkrad-Sehnsucht derart lautstark in den Augen, dass man bei nächster Gelegenheit hält und das Volant übergibt, selbst weiterfahren käme einem glatt unmoralisch vor. Ja ja, schon recht, Walter, du darfst ja eh schon ran.

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Und dann zieht dieses Tiroler Urgestein durch die Schluchten und über die Berge, und er kriegt das Grinsen kaum mehr aus dem Antlitz, beinahe will sich schon ein Verdacht auf Gesichtsnervlähmung aufdrängen, und der Wortschatz reduziert sich auf unter SMS-Niveau: "A Wahnsinn! Is ja irre! A Wahnsinn!" etc.

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Der auf den Beifahrersitz gewechselte STANDARD-Tester interpretierte dies als mentalen Torque-Vectoring-Effekt, ein VW-Sprecher hatte vor unserem Aufbruch in die Seealpen gemeint.

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der Wagen "gibt noch einmal eine ordentliche Schippe Fahrdynamik dazu", da wird der Wortschatz schon reichhaltiger, wenn auch norddeutscher, und es geht, genau, das sollten wir vielleicht auch noch verraten, um den neuen Golf GTI, präziser: um die Performance-Variante mit 230 PS.

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Erstmals nämlich bieten die Wolfsburger zwei GTI-Versionen parallel an: ein Basismodell mit 220 PS und eines mit 230, beide lukrieren ihre Kraft aus einem 2,0-Liter-Turbo-Benziner.

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Der Unterschied liegt aber nicht bloß in zehn PS und einer preislichen Differenz von 1110 Euro, sondern in einer größer dimensionierten Bremsanlage und - vor allem - einer Vorderachs-Differenzialsperre. Die sei exklusiv für den GTI Performance entwickelt worden, betont VW, und sie verteilt das Antriebsmoment zwischen kurveninnerem und -äußerem Rad so geschickt, dass sich doch wirklich und wahrhaftig ein Torque-vectoring-Effekt einstellt.

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In der Praxis führt das zu einer ganz neuen fahrdynamischen Dimension beim Rausbeschleunigen aus den Kurven. Acht Sekunden verbesserte der GTI sich damit auf der Nürburgring-Nordschleife, auch dies wird bei der Zielgruppe nicht ungehört bleiben.

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Freude trifft Fahrspaß, siehe oben, und damit wird der GTI seine Rolle als beliebtester aller Volkssportler behaupten, jede Wette. Weitere kongeniale Ingredienzien: direkte Lenkung ("Zwei Lenkraddrehungen von Volleinschlag zu Volleinschlag!"), souveränes Fahrwerk, Sitze mit tadellosem Seitenhalt (sowie karierten Bezügen wie im 1er-GTI), artgerechtes Design.

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Hört man dann noch, dass der größer gewordene Wagen 42 kg leichter ist und bis zu 18 Prozent weniger konsumiert als bisher - der Normverbrauch liegt zwischen 6,0 und 6,4 l / 100 km -, so lautet das Fazit: VW hat beim GTI alle Hausaufgaben gemacht. Was wir wählen würden? Natürlich die Performance-Version mit DSG.

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Uijegerl, jetzt kommt wieder so ein Stück freiiiiiiiee Strrreckke, nnuur dieee Rruuhe, Waaallter, ddda veerrrwackkeltttt wiiiederr mmmmmmeine LLaptop-Mitttschhhrifttt aaam Beiffahhhrersitzzz,,, iccch maaacheee bessser Scchlussss füür heeuute ... (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 26.4.2013)

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