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Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Wer's gern dynamischer hat und als Chief Executive Officer (CEO) gerne auch mal den Job wechselt, wird im Personalkarussell der Wachstumsregionen mit einer durchschnittlichen Wechselquote von 23,7 Prozent nicht sonderlich irritiert sein - dort ist sie nämlich weltweit am höchsten.

Das ergab die mittlerweile zum zwölften Mal durchgeführte globale Chief Executive Study 2012 des Strategieberaters Booz & Company - unter dem Titel "Time for New CEOs". Weltweit wurden dafür die 2500 größten börsenotierten Unternehmen untersucht, der deutschsprachige Raum ist in der Studie mit 300 börsenotierten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten. Und im deutschsprachigen Raum, so die Studienautoren, seien Unternehmen zaghafter beim Wechsel der Führungsspitze: Im vergangenen Jahr mussten lediglich 11,7 Prozent der Vorstandschefs (DACH) ihren Sessel räumen, die durchschnittliche Verweildauer liegt nun bei 6,2 Jahren.

Geplant, gesucht, besetzt

79,5 Prozent der CEO-Wechsel im deutschsprachigen Raum erfolgten geplant - aufgrund auslaufender Verträge oder altersbedingt. Nur 14,5 Prozent der ausgeschiedenen Vorstandschefs mussten gehen, wurden zum Rücktritt gezwungen. Und sechs Prozent der Abgänge an der Unternehmensspitze sind, so die aktuelle Studie, auf Fusionen und Übernahmen zurückzuführen.

Immer mehr CEOs - aktuell sind es 37 Prozent - kommen aus einem anderen Land als Deutschland, Österreich oder der Schweiz. 68 Prozent der neuen haben langjährige Auslandserfahrung - "im globalen Wettbewerb ist internationale Erfahrung von zentraler Bedeutung", betont Klaus Hölbling, Österreich-Chef bei Booz. Allerdings haben 25 Prozent keine Erfahrung in anderen Unternehmen als dem eigenen.

Die meisten Spitzenpersonalveränderungen konnten im vergangenen Jahr bei den Energieversorgern festgestellt werden: Mit 29,4 Prozent wurde fast jeder dritte CEO ausgetauscht. In der IT waren es 22,2 Prozent. Der sonst sehr bewegte Health-Care-Sektor mit einer CEO-Fluktuation von 33 Prozent im Jahr 2011 beruhigte sich im Jahr 2012 auf einen Wert von 20 Prozent. Extrem ernüchternd die Ergebnisse zu weiblichen CEOs. Nur eine einzige Frau schaffte es innerhalb der 300 Unternehmen an die Spitze. (Heidi-Atsuko Aichinger, DER STANDARD, 27.4.2013)