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Stau am Gürtel. Der Zahnarztbesuch des Individualverkehrs.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien - "Es ist wie ein Zahnarztbesuch: Niemand geht gern hin, aber es muss sein." - Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou weiß um die begrenzte Begeisterung der Wiener angesichts des anstehenden Baustellensommers. Nerven werden die Autofahrer vor allem am Hernalser und Währinger Gürtel sowie rund um die Gürtelbrücke und - fast schon ein Dauerbrenner - auf Abschnitten der Südosttangente (A23) brauchen. Man bemühe sich, die Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten, versprach Vassilakou am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Laut Ressortchefin zählt die Bundeshauptstadt in der diesjährigen Saison knapp 14.000 Baustellen und Aufgrabungen, 690 davon im höherrangigen Straßennetz. Auswirkungen auf den Verkehr haben 378 Bau- bzw. Sanierungsprojekte. Dafür sind rund 121 Millionen Euro budgetiert, wobei etwa 20 Millionen Euro nicht von der Stadt, sondern von externen Auftraggebern getragen werden. Von der Autobahngesellschaft Asfinag kommen noch einmal 54 Millionen Euro.

Die Großvorhaben im Detail: Teilweise zum Nadelöhr werden in den nächsten Monaten der Hernalser und Währinger Gürtel. Zwischen Alser und Nußdorfer Straße werden schrittweise in die Jahre gekommene Wasserrohre getauscht. Dadurch sind in der Regel nur zwei, abschnittsweise sogar nur ein Fahrstreifen für Pkw frei. Ende August sollten die seit kurzem laufenden Arbeiten abgeschlossen sein, kündigte Bernhard Engleder, Abteilungsleiter der MA 28 (Straßenbau) an.

Unweit davon wartet die nächste Baustelle. Schon seit Herbst 2012 läuft die Großsanierung der Gürtelbrücke, die sich noch bis 2015 ziehen wird. Auch in den Sommermonaten wird es immer wieder zu Fahrbahnsperren bzw. Umleitungen in diesem Bereich kommen.

Potenzielle Stauzone im Siebenten

Fleißig gewerkt wird zudem im siebenten Bezirk. Neben kleinräumigeren Behinderungen auf der Burggasse im Bereich Kirchengasse, ist die untere Lerchenfelder Straße bis Höhe Neubaugasse derzeit schon und noch bis Ende Juli potenzielle Stauzone.

Infolge von Wasserrohrverlegungen und Sanierungen ist teils nur ein Fahrstreifen offen. Rund um den Hauptbahnhof wird ebenfalls weiter laufend gebaut. Betroffen davon sind bis Jahresende die Arsenalstraße, die Sonnwendgasse und ab 2014 auch die Gudrunstraße.

Was das Wiener Autobahnnetz betrifft, legt die Asfinag auch heuer wieder ihren Schwerpunkt auf die Südosttangente (A23), wie Gernot Brandtner, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH, erklärte. Betroffen von Erneuerungen sind dieses Mal die Anschlussstelle Landstraßer Gürtel, die Anschlussstelle Inzersdorf sowie der Knoten Prater. 

Rampen und "Flyover"

Während es bei ersteren Projekten zu Verengungen bzw. Sperren kommen wird, soll das letztere Vorhaben - die Sanierung der Dehnfugen - dank "Flyover", also dank brückenartiger Überbauung des Baustellenbereichs, - zu kaum merkbaren Beeinträchtigungen für Autofahrer kommen.

Neben der Tangente steht außerdem die Anschlussstelle Kaisermühlen auf der Donauuferautobahn (A22) auf der To-do-Liste der Asfinag. Diese wird ab Juli bis Ende des Jahres generalsaniert. Teilweise werden Rampen gesperrt, die Donauinsel soll allerdings jederzeit unbehindert erreicht werden können. (APA, 25.4.2013)