Screenshot aus der "Demoreel Enodo 2013"

Foto: Screenshot

Auf der Spur nach immer realistischeren virtuellen Welten lohnt es sich, nicht nur einen Blick auf kommende Videospiele zu werfen, sondern auch Technologie-Anbieter und Spezialisten anderer Branchen im Auge zu behalten. Die französische Firma Enodo etwa ist kein Spielhersteller, nutzt jedoch die Videospielsoftware CryEngine 3, um interaktive, virtuelle Welten für industrielle Zwecke zu entwerfen. In einem Demo-Video stellen sie den grafischen Fortschritt ihrer Bemühungen vor. Die darin simulierte Natur und die nachgestellten Alltagsszenen sind - salopp formuliert - einfach umwerfend anzusehen.    

(Video: "Demoreel Enodo 2013") 

Es ist gewiss nicht erstaunlich, dass eine Technolgie-Demo spektakulärer aussieht als ein tatsächliches Spiel, bei dem ein großer Teil der Computerleistung für aufwändigere Spielmechaniken reserviert werden muss. Doch Enodo, das sich als Fan von Videospielen erklärt, will mit seiner Demo zeigen, "wie leistungsstark die Technologien sind, die die Welten von Videospielen realisieren, und die Art und Weise von industriellen Projekten, deren Entwicklung und deren Kommunikation revolutionieren werden". 

Herausforderung Wasser 

Neben der optisch glaubwürdigen Gestaltung von virtuellen Welten ist die Simulation physikalischer Gesetze eine der größten Herausforderungen. Die Entwickler Miles Macklin und Matthias Mueller-Fischer haben eine Methode zur täuschend echten Simulation von Flüssigkeiten erarbeitet. Dem zu Grunde liegt das Position Based Dynamics (PBD)-Framework - die gleiche Technologie, die im PhysX-Entwicklungsbaukasten zur Simulation von Kleidung und verformbaren Gegenständen genutzt wird. 

(Video: "Position Based Fluids Demonstration")

Im Gegensatz zu traditionellen Lösungen zur Nachahmung von Flüssigkeiten weisen "positionsbasierte Flüssigkeiten", wie sie die Entwickler demonstrieren, zahlreiche Eigenschaften realer Flüssigkeiten auf. Dazu gehören Druck, Oberflächenspannung und die Strömungsgebundenheit.

Macklin und Mueller-Fischer wollen ihre Arbeit Anfang Mai auf der SIGGRAPH 2013 näher vorstellen und ihre Technologie in künftigen Versionen ders PhysX-SDKs und APEX-Modulen bereitstellen. Die Echtzeitdemo im Video lief auf einer Nvidia Geforce GTX 580-Grafikkarte. (zw, derStandard.at, 24.4.2013)