Hauptscheinwerfern mit LED-Technik wird eine große Zukunft voraus gesagt. Schon jetzt lässt sich mit den Leuchten allerlei (verbotener) Schabernack treiben.

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Nachdem LED-Licht (Licht emittierende Dioden) zusehends in unseren Alltag eindringt, werden auch im Auto immer mehr Komponenten der Lichtanlage durch LED-Technik ersetzt oder zumindest ergänzt. Bei den Hauptscheinwerfern hielten sich die Autohersteller bisher allerdings mit dem Einsatz von LED-Technik zurück. Abblendlicht und Fernlicht waren in ihrer Funktionsvielfalt bisher noch nicht serienreif oder zumindest nur für Kleinserien in Luxuskarossen und Supersportwagen geeignet.

Jetzt wagt die VW-Gruppe einen Vorstoß in Richtung Großserie. Audi bringt Hauptscheinwerfer in LED-Technik in fünf Baureihen, auch im A3, und Seat darf seinen Leon als Highlight im wahren Sinn des Wortes damit schmücken.

Geringe Leistungsaufnahme

Bisher galt Xenonlicht als Highend-Lösung, für die meist ein erheblicher Aufpreis verlangt wurde, nun folgt LED. LED-Licht hat den Vorteil, dass die Lebensdauer jedes Autoleben überragt, vorausgesetzt, es wird gut behandelt im Alltag. Es können praktisch nur äußere Einflüsse zu einem vorzeitigen Verglühen führen, etwa ein Unfall (liegt im Verantwortungsbereich des Fahrers) oder durch Überhitzung (liegt im Verantwortungsbereich des Konstrukteurs).

Gern wird auch der Vorteil der geringeren Leistungsaufnahme als besonderes Plus angeführt, Audi etwa spricht von etwas mehr als einem Prozent, umgelegt auf den Verbrauch, und nennt auch Zahlen: Während konventionelle Halogen-Einheiten auf eine Leitungsaufnahme von 135 Watt kommen, sind es bei LED-Scheinwerfern nur 80 Watt.

Das ist jetzt ein schönes Rechenbeispiel und eher Theorie. Die ganze Wahrheit dürfte eher lauten: besseres Licht, mehr Gestaltungsfreiraum für Designer - und trotzdem sicher kein Nachteil beim Energieverbrauch. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 19.4.2013)