Thomas Sixt steht regelmäßig mit der Kamera auf dem Kopf am Herd - Das Ergebnis ist ein bodenständig-erfrischendes Kochbuch, wo es zu jedem Rezept ein Video gibt.

Während seiner Lehrzeit bei Alfons Schuhbeck kochte Thomas Sixt an seinen freien Tagen für Freunde und Bekannte die Speisen aus der Küche des bayrischen Lehrmeisters nach. Manche Lebensmittel waren für die private Küche nicht einfach zu bekommen, mit Grund-Zutaten und Arbeitsgeräten verhielt es sich ähnlich.

So lernte Sixt im Laufe der Jahre, die Gerichte aus dem Profi-Küchenalltag für zuhause derart zu modifizieren, dass sie seinen Ansprüchen gerecht wurden. Dieses Wissen vermittelt er in seinem neuen und nunmehr vierten Buch. 

Foto: Thomas Sixt

Sixt's Ziel: Alle Speisen sollen unter einfachen Bedingungen rasch und raffiniert gekocht auf den Tisch kommen.

Um den LeserInnen das zu ermöglichen, startet das Kochbuch mit zwei Videos, die mittels QR-Code abrufbar sind und in denen der Profi unter anderem die Basics des Zwiebelschneidens vermittelt: "Wenn Sie das geschafft haben - mit mir an Ihrer Seite - dann werden Sie auch mit allen anderen Zubereitungen im Buch spielend fertig."

Foto: Thomas Sixt

Sämtliche Rezepte in "Thomas Sixt kocht vor" sind als Headcam Cooking-Videos abrufbar. - Auch auf derStandard.at/Lifestyle gibt es bereits ein kleine, feine Auswahl von Bewegtbild-Kochanleitungen. Am Beginn steht das Frühstück, das beispielsweise aus Apfelessig-Honig-Drink, Spiegelei, Omelette (im Bild), Würstel im Schlafrock, Müsli-Fleischpflanzerl oder gebratener Blutwurst besteht. Ein regelrechtes "Wow"-Erlebnis ist der Porridge mit Nürnberger Lebkuchen, Banane und Basilikum.

Foto: Thomas Sixt

Die Vorspeisen und Salate, Suppen und Eintöpfe, Pasta, Risotti - mit Radiccio, Rotwein oder Steinpilzen (Bild) - zeichnen sich allesamt durch Details in den Zutaten oder der Zubereitung aus, die den Gerichten einen gewissen "Kick" geben und die Handschrift des Kochprofis tragen. So kommt in die Tagliatelle mit Hirschragout und Salbei eine Prise Zimt und Spekulatius hinein, das Zander-Rotweinrisotto wird durch frische Orangen aufgepeppt, der Linseneintopf mit Hühnerbrühe und schwerem Rotwein aufgegossen. Außerdem schmeckt er, wie Sixt verrät, am besten kurz vor Mitternacht.

Foto: Thomas Sixt

Dass Fisch immer frisch sein muss, ist laut Sixt nichts Neues. Wie man einen frischen Fisch erkennt, für viele Hobby-KöchInnen aber vermutlich schon: Frische Fische haben immer klare und glänzende Augen, mit Ausnahme barschartiger Arten wie Zander, deren Augen immer trüb sind.

Den Posten als Poissonnier beschreibt Sixt als den nervigsten für den Kochlehrling, das stundenlange Grätenzupfen ist ein Genauigkeits- und Geduldspiel.

Foto: Thomas Sixt

Die Empfehlung des Profis für die Zubereitung zuhause lautet, das Filetieren gleich vom Fischhändler erledigen lassen - nicht nur der Einfachheit halber sondern auch zwecks Vermeidung von zu viel Verschnitt. Vom Abschuppen bis zur Verwendung der richtigen Pfanne reichen Sixts Tipps. Es folgt eine Reihe schmackhafter, einfach zuzubereitender und spektakulärer Fischgerichte. Natürlich kommen auch die Fleisch-Rezepte nicht zu kurz - Gyros-Pfanne, Kalbsleber, Rostbraten, Filetsteak, Gemüse-Enten-Wok und natürlich das perfekte Wiener Schnitzel mit einer Doppelseite bebilderter Anleitungen.

Foto: Thomas Sixt

Bei den Desserts setzt Sixt wie im gesamten Buch auf solides Handwerk: "Eine gut gemachte Palatschinke ist mir lieber als eine Dessertvariation, die nicht perfekt auf den Tisch kommt." Dennoch lässt er letztere nicht links liegen. Es gibt Schokoladenmousse, einen Mini-Apfel-Müsli-Strudel und eine Tiramisucreme-Variante.

Was an dem Buch darüber hinaus angenehm auffällt ist, dass es angenehm auf fällt, sprich, beim Aufschlagen tatsächlich auch offen bleibt. (tin, derStandard.at, 29.4.2013)

Webseite von Thomas Sixt

Foto: Thomas Sixt

Thomas Sixt kocht vor
190 Seiten, 29.95 EUR
ISBN: 978-3-85002-831-8
Amalthea Signum Verlag

Das Gewinnspiel ist bereits abgelaufen!

Foto: Thomas Sixt/Amalthea Verlag