Chorea Huntington ist eine unheilbare, erbliche Erkrankung, die zeitweilig mit ausgeprägten "Überbewegungen" einhergeht, die vom Patienten unkontrollierbar sind. Ähnlich wie bei Parkinsonpatienten kann die tiefe Hirnstimulation diese Symptome lindern, soweit bisher bekannt. Die medikamentöse Behandlung der Bewegungsstörungen ist in vielen Fällen nicht ausreichend von Erfolg gekrönt. Eine Heilung oder Beeinflussung des Krankheitsverlaufs lässt sich mit tiefer Hirnstimulation nicht erreichen.  Betroffene Patienten könnten jedoch erheblich an Lebensqualität gewinnen. In Vorstudien wurde der positive Effekt bereits bestätigt.

Drei Jahre

Bislang liegen nur Erfahrungen einzelner Patienten mit Chorea Huntington vor, unter anderem aus einer Pilotstudie am Universitätsklinikum Düsseldorf. Um die Wirkung der Tiefen Hirnstimulation sicher und auch für einen langfristigen Einsatz beurteilen zu können, ist nun eine neue Studie geplant. Sie wird unter Leitung von Neurochirurg Jan Vesper und dem Neurologen Alfons Schnitzler an vier weiteren deutschen und vier Zentren in der Schweiz, Italien, Frankreich und Großbritannien durchgeführt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben mit 713.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren. (red, derStandard.at, 19.4.2013)