Schicksalsbegegnung: Henry Simmons (links) und Soren Fulton in "South of Pico".

Foto: vent production

Eine Frau sitzt schreiend auf dem Gehsteig, drei junge Menschen starren fassungslos auf ihre eigene, blutverschmierte Kleidung. Ein schrecklicher Unfall muss sich zugetragen haben. Wie es dazu gekommen ist, das enthüllt Ernst Gossners bereits 2007 in Los Angeles gedrehtes Episodendrama "South of Pico" nach dieser Eröffnung.

Unweigerlich an Paul Haggis' Klischeekeule "L.A. Crash" erinnernd, setzt der Film attraktive Personen unterschiedlicher soziokultureller Herkunft zueinander in Bezug: Ein Teenager aus ärmlichen Verhältnissen radelt zu seinem Vater, ein Chauffeur mit kompliziertem Beziehungsstatus schnackselt mit einer Braut auf dem Weg zu deren Hochzeit, ein Arzt golft um einen Millionen-Dollar-Scheck, ein lateinamerikanischer Hilfsarbeiter schwitzt, und Kellnerin Carla hat es auch nicht leicht.

Bis es im beklemmenden Finale zuletzt doch noch kracht, leiden Film und Zuseher an dramaturgischen Schwächen und sehr hölzernen Dialogen. Ein solides Ensemble und einige gelungene Einstellungen können dies leider nicht aufwiegen. (wall, DER STANDARD, 18.4.2013)