Alfons Eduard Alexander Antonius Maria Andreas Hubertus Christoph Mensdorff-Pouilly ("Graf Ali"), Landwirt und Lobbyist, zeigt, wie es geht. Der Mann ist locker, und der Mann bleibt locker - da kann es noch so eng werden, da kann die Justiz ihn noch so bedrängen.

Ob Eurofighter oder Grippemasken (im Zivilverfahren, das seine Frau, Ex-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, in der Sache gegen Profil führt, wird Mensdorff-Pouilly am Mittwoch als Zeuge befragt): In Prozesse ging und gehe er stets "entspannt", ließ er in einem Interview am Sonntag Österreich-weit wissen.

Dank sei dem Geschäftsmann aus dem Burgenland, der sich in der Bredouille offensichtlich so wohlfühlt wie andere in der Sauna, denn: Er macht uns um zwei ökonomische Gedanken reicher. Und zwar: Risiko gebe es in seinem - neuerdings registrierungspflichtigen - Geschäft gar keines, das schaue nur so aus. Und: Lobbyisten seien eigentlich die Pfarrer der Wirtschaft.

Mensdorff-Pouillys Argumentationsketterl: Konzerne besprächen mit ihm halt, wie sie ihre Produkte in Nachbarstaaten präsentieren sollen, und er rate ihnen, "mit wem sie worüber reden müssen. Was mache ich da Böses?" Genau.

Und damit wären wir auch schon bei den Geistlichen. Denn: "Der Pfarrer im Beichtstuhl rät mir auch, wie ich ein besserer Mensch werden kann. Ist er deswegen ein Verbrecher?" Genau. Halleluja! (Renate Graber, DER STANDARD, 17.4.2013)