Die Lifestyle-Vehikel gibt's bald in allen Größenordnungen, und die beim Genfer Salon gezeigten ultrakompakten rollen demnächst schon auf die Straße. Eine Szene-Schau

Der BMW X1 ist ein Phänomen. Sein Erfolg nämlich. Ist ja nicht ganz billig, das Teil, geht weg wie die warmen Semmeln und ist mit zuletzt 147.776 Auslieferungen (2012) nach wie vor einer der meistverkauften BMWs von überhaupt. Mit 4,45 Meter Länge bei seinem Marktstart im Jahre 2009 eines der kompaktesten Angebote im SUV-Segment, viel kompakter als zum Beispiel eine 3er-Limousine, die ist 17 Zentimeter länger.

Foto: bmw

Was seither geschah: Der SUV-Boom hat inzwischen enorme Maßstäbe angenommen (er verwässert auch ein bisserl Richtung Crossover), wer als Hersteller da nicht mit eigenen Angeboten dabei ist, lebt ziemlich riskant, und längst geht's sogar noch eine Nummer kleiner: Etliche Fahrzeuge gibt's inzwischen im Kleinwagenformat, mit so um die vier Meter Länge, mal ein bisserl drunter, mal ein bisserl drüber. Der Trend wird also nach unten durchgereicht.

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Überaus erfolgreich schlägt sich zum Beispiel der in Graz gebaute Mini Countryman (4,13 m; Absatz im Vorjahr: 102.271 Stück), ...

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... auch der Nissan Juke (4,14 m) übrigens, und zu nennen wären obendrein Fiat Panda 4x4 (3,69 m) ...

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... sowie Opel Mokka (4,28 m). Was die alle weiters gemeinsam haben: Neben den Allradvarianten gibt's auch Ableger mit Frontantrieb, außer bei BMW, da gibt's Heckantrieb, solange der Vorrat reicht, oder so.

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Vielen Kunden geht es offenbar hauptsächlich um das modische, meist etwas rustikale Erscheinungsbild - die Gattung leitet sich ja schließlich von Geländewagen her - sowie um die prinzipiellen Vorzüge des Systems, also gerade einsteigen, hoch sitzen, relativ viel Kofferraum. Allrad? Kann man sich im Stadtdschungel, bevorzugtes SUV-Einsatzgebiet, sparen.

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Das ist auch das Stichwort für Renault und Peugeot. Die beiden Franzosen haben sich am SUV-Sektor bisher ja nicht groß durch eigene Kompetenz hervorgetan. Nun wollen sie es aber wissen, wollen es genau in der "Eine Nummer kleiner bitte"-Liga wissen, und wer da wen abgeworben hat, Renault das Peugeot-Entwicklungsteam oder umgekehrt, werden wir nie erfahren, jedenfalls ähneln sich beider SUVs auf frappierende Weise.

Foto: der standard/stockinger

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Um Renault Captur und Peugeot 2008 geht es hier, beide ausschließlich mit Frontantrieb erhältlich - trifft sich gut, dass beide als "urbane Crossover" vermarktet werden -, und mit 4,12 (Captur) bzw. 4,16 m Länge (2008) sind sie auch bei den Abmessungen nahezu ident.

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Jedenfalls haben die Designer beide Fahrzeuge chic gewandet, das ist Frankreich sich und seiner treuen Klientel schuldig, und verkaufen werden die sich beide enorm, jede Wette. Den Captur gibt's ab 6. Mai, der 2008 startet ganz knapp dahinter, nämlich im Juni.

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Mit 4,24 m Länge spielt der Ford EcoSport in derselben Liga wie die beiden Franzosen (und der Opel Mokka), und er ist wie diese Beiden nur mit Frontantrieb konzipiert. Basierend auf dem Fiesta, soll der in Brasilien gefertigte Sambatänzer - Pardon: Wagen ab Anfang 2014 den Kuga SUV-mäßig nach unten hin ergänzen.

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Beim Allradspezialisten Suzuki hingegen ist 4x4 geradezu Ehrensache. Der 4,30 m lange SX4, sprich: S Cross Four, will sich durch gefälliges Styling und tadellose Allroundeigenschaften ebenfalls ein größeres Stück von diesem Kuchen abschneiden. Und zwar ab September. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 12.4.2013)

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