Die Frankfurter Ermittler Steier und Mey ermitteln in ihrem letzten gemeinsamen Fall "Wer das Schweigen bricht" im Jugendgefängnis

Im "Tatort" ermitteln diesen Sonntag die Frankfurter Kommissare Frank Steier (Joachim Krol) und seine Kollegin Conny Mey (Nina Kunzendorf) unter dem Titel "Wer das Schweigen bricht" in der abgeschirmten Realität eines Jugendgefängnisses. 

Der 19-jährige Libanese Mustafa Zeydan wird tot in seiner Zelle aufgefunden. Das Opfer weist Spuren von Folter auf. Wie der Mörder allerdings zur Verübung der Tat in die Zelle kam, ist den Ermittlern zu Anfang das größte Mysterium. Die ursprüngliche Morduntersuchung wandelt sich rasch in ein Entführungsdrama, dessen Lösung ob der Verschwiegenheit der Gefängnisinsassen einen harten Kampf darstellt. 

Die Geschichte basiert wie immer beim "Frankfurt"-Tatort auf einer authentischen Begebenheit des Kriminalkommissars und Fall-Analytikers Axel Petermann.

Hauptkommissarin Conny Mey (Nina Kunzendorf), Gefängsnisdirektor Rainer Vaske (Sylvester Groth), Katharina Enders (Nele Mueller-Stöfen), Wachmann Gauss (Niels Bormann), Hauptkommissar Frank Steier (Joachim Król) und Rudi (Sebastian Jacobi) versuchen den Tathergang zu rekonstruieren.

Foto: ORF/ARD/Bettina Müller

"Wechselseitiges Fremdsein ist jedenfalls das große Thema dieses sehenswerten Finales", schreibt die "Süddeutsche Zeitung" über diesen "Tatort" und den Abschied der Kommissarin Conny Mey.

Holger Gertz lobt die "beklemmende Stimmung", die nicht herbeigequatscht" wird, sondern in der Bildsprache ihren Ausdruck findet. Auch die zwischenmenschliche Ebene wird von dem "SZ"-Kritiker gelobt: "Kraume war immer Autor, manchmal auch Regisseur, er hat seine Figuren so präzise wie liebevoll entwickelt. Zum Schluss bindet er alles zusammen, Steier kann andeuten, warum er so kaputt ist."

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Auch der "Spiegel" lobt den melancholischen Abschied der extrovertierten "Tatort"-Kommisarin und nennt ihn gar "die letzte wohl stärkste Folge des ungleichen Frankfurter Ermittlergespanns". "Beklemmende und provozierende Bilder - viele davon in echten Gefängnissen gedreht - wechseln sich ab mit einem grandiosen Spiel von Licht und Schatten, von grauem Gefängnisalltag und blendender Sonne", heißt es in der Kritik.

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Auch die "FAZ" attestiert Król große Darstellungskunst im Moment des Abschieds: "Das sacht quälende Sich-voneinander- Losreißen des seltsamen Paars überstrahlt den Kriminalfall, nimmt ihm aber nicht die beklemmende Wirkung: Es geht um ein Jugendgefängnis, wo trotz sanfter Vollzugsexperimente und idealistischer Programme, psychologischer, pädagogischer und sozialer Betreuung seitens eines reformfreudigen Direktors und einer umsichtigen Sozialarbeiterin Drogenhandel, Rassismus und Gewalt blühen."

Aber nun zu Ihrem Urteil. Wie hat Ihnen die Folge gefallen? Top oder Flop? (red, derStandard.at, 14.4.2013)

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