Jenna Marbles - YouTube-Star.

Foto: Youtube-Screenshot

Eine junge blonde Frau mit magentafarbenen Strähnchen steht in ihrem Badezimmer, schminkt sich und 14,6 Millionen Menschen sehen ihr dabei zu. Jenna Marbles fasziniert die Massen. Besonders Teenager bekommen von der US-Amerikanerin nicht genug. Auf Facebook hat sie mehr als 1,6 Millionen Fans, auf Twitter mehr als 2,7 Millionen Follower und auf Instagram mehr Freunde als US-Talkqueen Oprah. Woche für Woche veröffentlicht die 26-Jährige YouTube-Videos zu Themen, mit denen sich hauptsächlich Jugendliche konfrontiert sehen. Marbles kann sich mittlerweile mit acht Millionen Abonnenten und einer Milliarde Videoaufrufe zur YouTube-Elite zählen.

Viel Geld verdient

Jenna Marbles heißt eigentlich Jenna Mourey und hat mit ihren YouTube-Auftritten mehr Geld verdient, als sie vor ihrer Zeit auf der Videoplattform, jemals gesehen hätte. Bevor sie 2010 die Massen auf YouTube unterhielt, ging sie drei Berufen nach um ihr Studium zu finanzieren. Ihren Masterabschluss in Sport-Psychologie hat die 26-Jährige mittlerweile - statt drei Berufen geht sie nur mehr ihrer Berufung nach: YouTube. An ihr erstes Video erinnert sich die 26-Jährige noch gut: Damals veröffentlichte sie an einem Freitag eine Anleitung, wie man Menschen dazu bringt, einen für gutaussehend zu befinden. Über das Wochenende schnellten die Videoaufrufe nach oben und Marbles' erstes virales Video war geboren.

Neue Art Menschen zu unterhalten

Die 26-Jährige ist ein YouTube-Phänomen. Alan Van, Chefredakteur bei newmediarockstars.com, bescheinigt Marbles eine komplett neue Art, Menschen zu unterhalten. Damit einhergehend hat sich ebenso eine Industrie entwickelt, die immer mehr Entertainer zu YouTube-Stars avancieren lässt. Vor ein paar Jahren waren diese allesamt noch One-Hit-Wonder, die nach einem viralen Video wieder in den Weiten des Internets verschwanden. Heute verdienen YouTube-Stars mit ihren Clips genügend Geld, um keinem anderen Beruf mehr nachgehen zu müssen. YouTube reitet natürlich auf der Erfolgswelle mit. Vor kurzem eröffnete die beliebte Videoplattform eine fast 4000 m2 große Produktionsstätte in Los Angeles, die dazu dienen soll, das nächste virale Video zu ermöglichen, das die Massen begeistert und Google ordentliche Gewinne beschert.

Werbeangebote abgelehnt

Auf Professionalität setzt auch Marbles. Monat für Monat bekommt die 26-Jährige US-Amerikanerin mehr als 50.000 Fanbriefe. Diese müssen natürlich beantwortet werden, weshalb sie mittlerweile ein vierköpfiges Team um sich hat: Einen persönlichen Assistenten, einen Business Manager, ihre Mutter und einen Mitarbeiter, der sich um die Technik kümmert. Bezahlen kann die 26-Jährige das mit Leichtigkeit: TubeMogul rechnet vor, dass die Blondine im Jahr 2012 mit ihren YouTube-Videos mehr als 250.000 Euro lukriert hat. Marbles verdient mit ihren Clips gut, so gut, dass sie in der Vergangenheit Werbeangebote von Elektronik- sowie Kosmetik-Firmen ablehnte um ihre Authentizität zu wahren.

Privatleben zu 100 Prozent in der Öffentlichkeit

Erfolg bringt Freunde, aber auch Feinde. Die Parodie „Dinge, die ich an Frauen nicht verstehe Teil Zwei: Schlampen-Edition" brachte der 26-Jährigen Ärger mit der feministischen Blogosphäre, die sich mittels Videoantworten über den Clip echauffierten. Marbles bereut das Video nicht. Doch wenn sie davon spricht, dass ihr Privatleben zu 100 % in der Öffentlichkeit steht, dann schwingt durchaus ein wenig Reue, über ihren YouTube-Bekanntheitsgrad, mit. Obwohl sich Marbles als Internet-Promi bezeichnen darf und sie in den sozialen Netzwerken auf etliche Fans, Follower und Freunde zurückgreifen kann, sagt die 26-Jährige, dass sie nur ein paar echte Freunde hat, mit denen sie gelegentlich ausgeht: „Die meiste Zeit sitzen wir YouTube-Stars alleine zu Hause und machen Videos". (red, derStandard.at, 13.04.2013)