Helmut Peschina (Hg.): "Hör! Spiel! Stimmen aus dem Studio", Maske und Kothurn, Böhlau 2012/3

Foto: Böhlau

Das Hörspiel hat genug Gründe, um seine bald 90-jährige Existenz zu feiern. Das erste seiner Art wurde am 15. Jänner 1924 von BBC London gesendet. Und seither hat die der Radiotechnik zu verdankende Kunstsparte viele Todsagungen gut überstanden. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Maske und Kothurn" versammelt euphorische und kritische Perspektiven von Menschen, die sich in Österreich und Deutschland dem Hörspiel hingebungsvoll verschrieben haben.

Die Fachbeiträge aus der Praxis (u. a. von der WDR-Hörspielchefin Martina Müller-Wallraf oder dem Hörspielregisseur Götz Fritsch) werden von literarischen Einstreuseln namhafter Autorinnen und Autoren aufgelockert, darunter Hörspielstars wie Friederike Mayröcker, Hermann Bohlen oder Paul Plamper. Einer der kritischsten, schwungvollsten und nicht nur darob lesenswertesten Beiträge ist jener von Peter Klein, dem Ö1-Ressortleiter von "Literatur, Hörspiel und Feature", der die Gestaltungsmöglichkeiten des Hörspiels keineswegs ausgeschöpft sieht. Das Hörspiel, um nur ein Beispiel anzuführen, wird von Literaten heutzutage allerdings eher als Zweitverwertungsmedium betrachtet.

Das Hörspiel-Heft wird am Montag von Herausgeber Helmut Peschina u. a. im Schauspielhaus vorgestellt. Mit Tonbeispielen aus den Anfängen! (Margarethe Affenzeller, DER STANDARD, 13./14.4.2013)