Ein Teil der 2A-Strecke wird künftig als 2B geführt.

Foto: Wiener Linien

Der neue Streckenplan der Wiener Linien (PDF).

Karte: Wiener Linien

Wien - Monatelang befanden sich Bezirk und Wiener Linien im Clinch, nun haben sie sich doch noch geeinigt: Am 1. Juli ändert sich die Linienführung der drei Wiener City-Busse 1A, 2A und 3A. Vor allem die Bewohner des ersten Bezirks, unterstützt von ÖVP-Vorsteherin Ursula Stenzel, hatten bessere Durchquerungsmöglichkeiten für die Innenstadt gefordert. Dem sollen die Routenänderungen nun Rechnung tragen.

Stephansplatz als Knotenpunkt

Die meisten Neuerungen gibt es beim 2A, der künftig auch Schwedenplatz und Rudolfsviertel abdeckt, allerdings nicht mehr durch die Hofburg fährt. Außerdem wird der bisherige 2A-Abschnitt Ring - Mariahilfer Straße - Kirchengasse abgekoppelt und als eigene Linie 2B geführt.

Neu ist außerdem, dass ab 1. Juli der Stephansplatz von allen drei Linien angefahren wird und nicht wie bisher nur von zweien. Damit gibt es dann einen zentralen Knotenpunkt für alle City-Busse, wie Stenzel und Robert Pribila, bei den Verkehrsbetrieben für den Busbetrieb zuständig, am Donnerstag mitteilten. Insgesamt soll das neue Konzept die Bezirksgrätzel besser miteinander verbinden, indem man seltener umsteigen muss.

Stenzel sieht Forderungen der Anrainer erfüllt

Auslöser für die Debatte war die Baustelle rund um Rene Benkos "Goldenes Quartier", die Anfang 2012 geringfügige Streckenverlegungen erforderten. Diese nahmen die Wiener Linien kurz darauf zum Anlass für größere Änderungen im City-Bussystem - was viel Kritik von der Bezirksvorstehung und den Anrainern nach sich zog. Vor allem das nun vermehrt nötige Umsteigen rief Ärger hervor. Nach monatelangen Verhandlungen sprach Stenzel am Freitag von einer "Lösung, die sich sehen lassen kann". Alle wesentlichen Forderungen der Anrainer seien erfüllt worden.

Streckendetails

Die neuen Strecken im Detail: Der 1A verkehrt künftig nur noch zwischen Schottentor und Stephansplatz. Die bisherige 1A-Schleife vom Stephansplatz über die Wollzeile zum Stubentor wandert zum 3A, dessen Route ansonsten nur minimal adaptiert wird. Damit wird eine neue direkte Verbindung zwischen Schottenring und Stubentor geschaffen.

Meiste Neuerungen beim 2A

Die meisten Änderungen stehen dem 2A bevor. Er deckt derzeit im Wesentlichen lediglich den südwestlichen Teil der Innenstadt ab und erschließt außerdem die Hofburg und dann Kunst- und Naturhistorisches Museum sowie einen kurzen Abschnitt der Mariahilfer Straße und des siebenten Bezirks. In Hinkunft verkehrt der 2A zwischen dem Nord- und Südteil der Innenstadt, wodurch man ohne Umsteigen vom Schwarzenbergplatz zum Schwedenplatz gelangen kann.

Ausgehend vom Schwarzenbergplatz führt die Strecke wie bisher zum Michaelerplatz. Dann biegt der Bus allerdings nicht Richtung Hofburg ab, sondern schlängelt sich über Habsburgergasse, Stephansplatz und Rotenturmstraße zum Schwedenplatz/Kai und mündet dann über den Rudolfsplatz und die Herrengasse beim Michaelerplatz wieder in den jetzigen Verlauf.

Der 2A fährt somit nicht mehr durch die Hofburg und Richtung Neubau. Stattdessen wird der Abschnitt zwischen Ring und Kirchengasse ab Juli als eigene Linie 2B geführt. Eine direkte Umsteigemöglichkeit zwischen City-Linien und 2B gibt es allerdings nicht, da die Hofburg gar nicht mehr angefahren wird.

Kein Zusatzaufwand für Wiener Linien

Laut Pribila werden die neuen Routen keinen Zusatzaufwand für die Wiener Linien bedeuten, man arbeite fahrzeug- und personalneutral. Bis zum Inkrafttreten der neuen Routen wollen die Verkehrsbetriebe auch die gesamte Flotte von 2A und 3A auf kleine Elektrobusse umstellen. Die 1A-Strecke wird hingegen von zwölf Meter langen Flüssiggas-Bussen bedient. (APA, 11.4.2013)