Über die Hoffnung, dass Bücher im Leser so aufgehen, wie sich " japanische Papierblumen im Wasser öffnen": Paul Nizon.

Foto: Lukas Lehmann

Wachau - An ihren Weinen und an ihren Romanen sollt ihr sie erkennen! Seinem Konzept, dass verschiedene Wachauer Winzer für jeweils einen der lesenden Schriftsteller eine Patenschaft übernehmen, ist das Festival "Literatur und Wein" auch im fünfzehnten Jahr seines Bestehens treu geblieben.

Und es ist nicht das schlechteste Zeichen, dass die Veranstalter des dreitägigen Lese-Reigens auf Stift Göttweig darum bitten, die Lesungen von Samstag und Sonntag (u. a. mit Wilhelm Genazino, Josef Winkler, Barbara Frischmuth sowie Ilija Trojanow, der mit Barbara Coudenhove-Kalergi diskutiert) nicht anzukündigen - weil sie restlos ausverkauft sind.

Bleibt also der Freitag, der sich weder von den kredenzten Rebensäften (Barbara Öhlzelt, Markus Gruber, Rabl, Sonnhof Jurtschitsch, Bruno Kirschbaum) noch von der Musik (Roland Neuwirth Extremschrammeln) noch von den Lesenden her weniger exquisit gestaltet als das Wochenendprogramm.

Den Auftakt machen Christian Futscher (18 Uhr) und Anna Weidenholzer (18.30 Uhr). Mit Spannung wird zudem die Lesung des gesellschaftskritischen ungarischen Autors György Dalos (20.00 Uhr) erwartet. Nicht näher vorzustellen braucht man auch Paul Nizon (83), den großen Pariser Autor mit Schweizer Pass. Eine der seltenen Gelegenheiten, diesen Autor, in dessen Büchern es ums Ganze und den Mut zu leben geht, zu hören (20.30 Uhr). Ab 22 Uhr liest dann Antonio Fian, es wird ein würdiger Abschluss für einen vielfältigen, belebenden Literaturabend werden.

Anschließend spielen Roland Neuwirths Extremschrammeln auf. Vermutlich wird die Nacht lang. Karten für den ganzen Abend kosten 23 Euro (ermäßigt 19 Euro), unter www.literaturundwein.at können sie online bestellt werden.  (Stefan Gmünder, DER STANDARD, 12.4.2013)