13A-Fahrer könnten bald mit Funkfernbedienungen für Fußgängerampeln ausgestattet werden.

Foto: Andrzej Otrębski/Wikimedia [cc;3.0;by-sa]

Zwischen Andreasgasse und Kirchengasse soll die neue Fußgängerzone Mariahilfer Straße für Kraftfahrzeuge tabu sein, mit einer Ausnahme: Vom Bundesländerplatz bei der Neubaugasse bis zur Kreuzung Kirchengasse müssen sich die Fußgänger die bekannteste Wiener Einkaufsstraße mit dem städtischen Linienbus 13A teilen. 

Während das Nebeneinander von Bus und Passanten auf dem 240 Meter langen Abschnitt für den Magistrat kein Problem darstellt, orten die Stadtplaner an den Kreuzungen Konfliktpotenzial. Wenn der Bus anrollt, sollen in der Fußgängerzone weiterhin Ampeln den Verkehr regeln.

Von Süden kommend fährt der 13A entlang der Mariahilfer Straße Seite an Seite mit den Fußgängern. Während Busfahrer und Passanten über 240 Meter lernen müssen sich zu arrangieren, bleiben an den Kreuzungen die Ampeln eingeschaltet.

Ampeltaktung ungewiss

"Bei der Umsetzung der Verkehrslösung mit Sommer 2013 werden die Ampeln wegen des Busverkehrs bestehen bleiben", bestätigt das Pressebüro der zuständigen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou. Wie die Regelung in der Praxis aussieht, steht noch nicht fest.

Da der Bus die Fußgängerzone tagsüber je nach Verkehrslage unregelmäßig alle drei bis sechs Minuten und abends nur mehr im Zehn-Minuten-Takt durchquert, würde sich eine Ampelschaltung mit gewohnten Grünphasen als unbrauchbar erweisen.

Busse müssten sich ohnehin ihren Weg bahnen

Eine Lösung könnte in Funksendern liegen, die die Buschauffeure im Bedarfsfall selbst betätigen. Das hält auch der Bezirksvorsteher von Neubau, Thomas Blimlinger, für vorstellbar. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass das Auskommen von Fußgängern und Bussen entlang der Mariahilfer Straße zum Problem werden könnte: "Der Bus wird sich irgendwie seinen Weg durch die Fußgängerzone bahnen müssen."

Zuletzt war für den 13A eine eigene Spur in der Mitte der Straße vorgesehen, auf der auch spaziert werden darf. Wie der Streifen beim Auftauchen des Busses geräumt werden soll, dürfte die Verantwortlichen noch beschäftigen.

Ähnliches Problem am Graben

Die Wiener Linien, auf die der Wunsch der Ampelregelung zurückgeht, wollen sich zum Vorhaben nicht konkret äußern. Sprecher Dominik Gries gibt immerhin zu bedenken, dass die Busfahrer bei ungeregelten Routen und Kreuzungen vor demselben Problem stünden, das am Graben in der Innenstadt immer wieder für Verzögerungen sorgte.

In der beliebten Einkaufsstraße in der Wiener City fuhren Busse der Linie 1A ohne Ampel oder Sonderspur durch die Fußgängerzone, ehe 2009 eine provisorische Umleitung über Herrengasse und Habsburggasse zur Dauerlösung wurde. (Michael Matzenberger, derStandard.at, 11.4.2013)