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Fest.Spielen.

Das Referat für feministische Politik der ÖH-Bundesvertretung veranstaltet von 10. bis 27. April zum ersten Mal das feministische Festival "Fest.Spielen." in Wien. Mit dieser Veranstaltungsreihe sollen verschiedene Organisationen und Kollektive präsentiert werden, die zur Sichtbarmachung der unterschiedlichen Facetten im aktuellen feministischen Diskurs beitragen.

Das 18-tägige Workshop- und Veranstaltungsangebot reicht von Selbstverteidigungs- und Fahrrad-Selbsthilfekursen bis hin
zu Guerilla-Gardening, Queer Tango oder DJane-Workshops.

Wann: 10. bis 27. April

Wo: diverse Veranstaltungsorte in Wien

Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos.

Link mit Programm und Anmeldemodalitäten: www.oeh.ac.at/fem

Foto: APA/dpa/Weihrauch

Hellen van Meene: Portraits

Hellen van Meene wurde durch ihre Fotografien von Jugendlichen bekannt, die eine stille und kraftvolle Schönheit ausstrahlen. Mädchen, verloren zwischen Kindheit und Erwachsensein, einer Zeit oft schmerzvoll erlebter, sich verändernder Körper und stürmischer Gefühle, hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis nach Sicherheit und der Sehnsucht nach Freiheit.

Die Galerie OstLicht zeigt erstmals in Wien eine Auswahl an Arbeiten van Meenes, deren Fotografien bereits in Institutionen wie The Art Institute of Chicago, dem Van Gogh Museum in Amsterdam oder dem Museum Folkwang in Essen ausgestellt waren.

Wann: 13. April bis 9. Juni, Führung am 17.4. um 18.30 Uhr

Wo: Galerie OstLicht, Absberggasse 27, 1100 Wien

Foto: Hellen van Meene

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Music from the roots

Die Komponistin Erika Fox, 1939 nach Großbritannien geflüchtet und heute in London lebend, spricht mit Evelyn Adunka und Primavera Driessen Gruber über ihre Wiener Wurzeln. 1936 als Sara Esther Roth in Wien geboren, flüchtete sie 1939 mit ihrer Familie nach Großbritannien. Sie ist die Enkelin des chassidischen Rabbiners Shalom Hager und erhielt als junge Frau ein Stipendium für das Royal College of Music in London, wo sie Klavier und Komposition studierte und ihr Studium mit einem Diplom in Klavierpädagogik abschloss.

Neben ihrer Arbeit als Musiklehrerin war sie Pianistin und Klavierbegleiterin und studierte ab 1967 nochmals Komposition am Morley College bei Jeremy Dale Roberts. In den 1990er Jahren war sie Visiting Composer and Teacher an der University of Auckland, Neuseeland und neben John Cage beim Almeida Festival (Europeras 1 & 2) in Paris und Straßburg zu Gast. 

Wann: 16. April, 18.30 Uhr

Wo: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien

Foto: EPA/Süfrey

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Österreichische und deutsche Frauen im Shanghai der 1930er- und 1940er-Jahre

Helga Embacher und Margit Reiter referieren über österreichische und deutsche Frauen im Shanghaier Exil und stellen die Auswirkungen der belastenden Lebenssituation auf die Geschlechterbeziehungen vor:

Die Hafenstadt Shanghai stand auf der Liste der erwünschten Exilländer ganz zuunterst. Für rund 18.000, größtenteils jüdische, Flüchtlinge aus Europa wurde sie dennoch zur letzten Zuflucht. Das harte Leben in Shanghai, vor allem Arbeitslosigkeit und sozialer Abstieg, belastete häufig massiv die Beziehung zwischen Ehepaaren. Rund zehn Prozent der Ehen in Shanghai galten als "Mischehen", wobei es sich beim "arischen Partner" zumeist um Frauen gehandelt hat. Diese Frauen fühlten sich oft zwischen allen Stühlen und waren innerhalb der jüdischen Gemeinde nicht immer anerkannt.

Anhand von Autobiographien, Erzählungen, Interviews und Berichten in den Jüdischen Nachrichten wird der Vortrag den durch diese Extremsituation massiv ins Wanken geratenen Geschlechterbeziehungen nachgehen.

Wann: 17. April, 18.00 Uhr

Wo: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien

Foto: Reuters/Aly Song

"WEIBblick"

Die Fotoausstellung WEIBblick zeigt Fotos und digitale Arbeiten von Frauen, ihrem Umfeld, ihren Eindrücken, ihren Ansichten von Christa Axthammer, Christina Basafa-Pal, Susanne Fazekas, Irene Haslauer, Ines Vizral und Michaela Waldek.

Wann: Vernissage 18. April, 19.00 Uhr,
Ausstellung 22. April bis 23. Mai 2013, Montag bis Donnerstag, 9.00 bis 16.00 Uhr

Wo: ega:frauen im zentrum, Windmühlgasse 26 – 1060 Wien

Eintritt frei

Grafik: ega

Frauen lesen Frauen: Vilma Neuwirths "Glockengasse 29"

Vilma Neuwirth überlebte die Schrecken und den Terror der Nazi-Herrschaft als Sternträgerin in der Glockengasse im zweiten Bezirk in Wien und erzählt in ihren Erinnerungen an die Jahre 1938 bis 1945 eindringlich von den Veränderungen unter den neuen Machthabern, von der antisemitischen Hetze der NachbarInnen, von jugendlichem Leichtsinn und dramatischen Trennungen.

Es lesen: Judith Gruber-Rizy, Heidi Hagl (Textzusammenstellung und Verantwortung), Elfriede Haslehner, Hilde Langthaler, Angelika Raubek und Hilde Schmölzer.

Wann: 18. April, 19.00 Uhr

Wo: Kulturzentrum Spittelberg im Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien

Vilma Neuwirth:
"Glockengasse 29 - Eine jüdische Arbeiterfamilie in Wien"
Milena Verlag, 160 S., 17,90 Euro

Cover: Milena Verlag

W.i.t.Ch. wird 15

Die Folk Band W.i.t.Ch. blickt auf 15 Jahre gemeinsames Musizieren zurück. In diesen 15 Jahren gab es drei CD's, unzählige Konzerte im In- und Ausland, Auftritte in Funk und Fernsehen. Gefeiert wird das Jubiläum am 19. April - Support kommt von Ramsch und Rosen und DJ Larissa.

Ort: Freihaus, Schleifmühlgasse 7, 1040 Wien

Link: W.i.t.Ch.

Foto: w.i.t.ch.

Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift

Der Patriarch will nicht mehr. Gus, pensionierter Hafenarbeiter und kommunistischer Ex-Gewerkschafter, konfrontiert seine Familie mit dem Entschluss sich umzubringen. Er hat Alzheimer und versteht die neue Weltordnung nicht mehr. Jeder Lebensantrieb ist ihm abhanden gekommen, weil es nichts zu bewegen und zu verhandeln gibt im globalen Kapitalismus. Der lebensmüde "working class hero" lädt seine Familie nach Brooklyn zu einer höchst unüblichen Familienvereinigung: Sie alle sollen abstimmen, ob er Selbstmord begehen soll. Es kommt zur familiären Abrechnung, schwelende Konflikte werden endlich ausgetragen.

Was ist ein Menschenleben wert im Kapitalismus? Diese und andere Fragen vermag Tony Kushner in seinem Theaterstück "Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" zu beantworten. Im Wiener Volkstheater wird es unter der Regie von Elias Perrig und Dramaturgie von Susanne Abbrederis erstmals in Österreich aufgeführt - die Uraufführung fand 2011 in New York statt. 

Termin: 20.4., 19.30 Uhr

Ort: Volkstheater Wien, Neustiftgasse 1, 1070 Wien

Foto: Armin Bardel

Junge oder Mädchen?

Wie wird mit Intersexualität in Österreich umgegangen? Die Politikwissenschaftlerin Andrea Gruber untersuchte Intersexualität unter dem Fokus dieser Frage und zeigt auf, dass eine enge Verflechtung zwischen Medizin und Recht besteht und Intersexualität pathologisiert wird.

Unter "Krankheit" subsummiert, werden auch chirurgische und hormonelle "Behandlungen", die ein intersexuelles Kind zum Mädchen oder zum Buben macht, mit dem Argument des "Kindeswohl", erlaubt. Betroffene jedoch erleben diese Eingriffe oft als Gewalt und Körperverletzung. Gruber stellt in einem Vortrag ihre Untersuchungsergebnisse vor, danach gibt es die Möglichkeit mit der Wissenschaftlerin zu diskutieren.

Zeit: 23.4. um 18.00 Uhr

Ort: Pegasuszimmer im Schloss Mirabell, Eingang 7, Mirabellplatz 4, 5020 Salzburg

Link: Frauenbüro Stadt Salzburg

Foto: Frauenbüro Salzburg

FrauenFrühlingsUni: Feminism United

Von 18. bis 21. April wird die FrauenFrühlingsUni unter dem Thema "Feminism United" auf der Burg Schlaining im Burgenland stattfinden.

Die FrauenUniversität schafft Räume, um sich auszutauschen, zu diskutieren, sich zu vernetzen und frauenpolitisch aktiv zu werden. Entstanden ist das Projekt von unabhängigen Frauenorganisationen und einzelnen Feministinnen, die den von Männern dominierten Universitätsbetrieb zu durchbrechen versuchten. Frauenfragen sollten dadurch in das Zentrum der Forschung gestellt und Wissenschaftlerinnen eine Möglichkeit geboten werden, um ihre eigenen Untersuchungen zu präsentieren.

Erstmals findet heuer eine FrauenFrühlingsUni im Burgenland statt, um weibliche Freiräume auch in diesem Bundesland zu garantieren. Eingeladen sind alle Frauen, die zu einer Verbesserung des politischen, kulturellen und sozialen Lebens von Frauen beitragen wollen.

Der Freiraum soll dazu genutzt werden, Projekte zu planen, gegenwärtige Ungleichheiten aufzuzeigen und/oder Strategien zu entwickeln, diese zu beseitigen. Er bietet nicht nur Raum für Diskussion und Engagement, sondern auch Platz zum Feiern, Tanzen, Essen und Trinken.

Wann: 18. bis 21. April

Wo: Hotel Burg Schlaining, Klingergasse 2-4, 7461 Stadtschlaining

Teilnahmegebühr: 4-Tage-Pass: 50 Euro, erm. 30 Euro, Tagesticket: 15 Euro

Link zu Anmeldung und Programm

Foto: FrauenFrühlingsUni

"Her Stories – Filmmakers with African Roots"

Filmemacherinnen sind nicht nur im afrikanischen, sondern auch im europäischen Filmgeschäft immer noch unterrepräsentiert. Vor allem schwarze Filmemacherinnen. Mit der Filmreihe "Her Stories - Filmmakers with African Roots" geben die Berliner Frauenkreise in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung acht schwarzen Filmemacherinnen die Gelegenheit, für sich selbst zu sprechen und ihre Erfahrungen und Geschichten aus eigener Perspektive zu erzählen. Dafür haben sie Filme aus verschiedensten Ecken der Erde
zusammengetragen.

In ihren teils autobiografischen, teils fiktionalen Filmen erzählen die Regisseurinnen von Begegnungen mit lang verschollenen Familienmitgliedern, dem Gefühl des "Andersseins", von Geheimnissen rund um ihre Herkunft oder dem Gefühl, sowohl im Geburtsland als auch im Herkunftsland des afrikanischen Elternteils als fremd angesehen zu werden.

Neben Filmvorführungen finden auch Diskussionen mit den Regisseurinnen statt.

Termine: 17. Mai, 13. Juni

Wo: Frauenkreise Berlin, Choriner Straße 10, 10119 Berlin-Mitte

Der Eintritt zu allen Filmen ist frei.

Link mit Programm: afrika-bildung.de

Die Frauenkreise sind ein seit 1992 vom Land Berlin gefördertes Projekt in Berlin Mitte. Sie beraten Frauen und Familien in besonderen Lebenslagen und fördern Kultur, Bildung und interkulturelle Vernetzung. Dabei möchten sie "bei Frauen und Männern den Blick öffnen für das künstlerische, kulturelle und politische Wirken und die Werke von Frauen".

Grafik: Frauenkreise Berlin

Johanna Braun: I'm a Necromancer not a Belly Dancer

Johanna Braun versteht sich als necromancer, was soviel wie Geister- oder Totenbeschwörerin bedeutet. Die Künstlerin hegt eine große Liebe fu¨r die Geister der Vergangenheit, die in der Gegenwart noch ihr Unwesen treiben. Das Herzstück der Ausstellung bildet der Mnemosyne Bilderatlas des Unheimlichen, des unheimlich Weiblichen. Ganz in der Tradition von Aby Warburg, der seinen Atlas als eine "ghost story for adults" beschrieb. Diese Umschreibung hat sich Braun in ihrer Arbeit zum Leitspruch gemacht. Sie gibt Einblick in ihr Sammelsurium von Filmplakaten und Trailern, Reproduktionen von alten Malereien in Postkartengröße, Zeitungsausschnitten und ihre eigenen Arbeiten.

Unter anderem stellt Braun auch ihr Bett in den Räumlichkeiten der Startgalerie auf und lädt bei der Ausstellungseröffnung am 4. April BesucherInnen ein, sich mit ihr ins Bett zu legen. Als Souvenir gibt's ein Foto.

Wann: bis 2. Mai

Wo: MUSA – Museum Startgalerie Artothek, Felderstraße 6-8, 1010 Wien

Link: Johanna Braun

Foto: MUSA/Johanna Braun

Take this waltz

Margot ist glücklich verheiratet mit Kochbuchautor Lou. Denkt sie. Bis sie im Flugzeug auf Lebenskünstler Daniel trifft, der sich als aufmerksamer Nachbar entpuppt – und sie plötzlich nicht mehr weiß, was sie denken und fühlen soll. Als sich dann noch herausstellt, dass Daniel schräg gegenüber wohnt, treffen sie sich häufiger. Wie DiebInnen stehlen sie sich gemeinsame Momente aus dem märchenhaften Sommer in Toronto und bald steht Margot vor der Frage: Soll sie an der Geborgenheit des Gewohnten festhalten oder dem Kitzel des Neuen nachgeben?

Neu im Kino gestartet ist diese bittersüß-romantisch-kitschige Komödie, die einen frischen Blick auf das uralte Problem wirft, ob und wie man eine Beziehung auf Dauer aufrecht erhalten kann.

Take This Waltz (USA 2012, 116 min)
Regie: Sarah Polley
Mit: Michelle Williams, Seth Rogen, Luke Kirby

Links: Kinoprogramm Österreich, takethiswaltz-film.de, DER STANDARD-Filmkritik: "Das Leben ist kein Lunapark"

Foto: Polyfilm

Ausstellung: Meret Oppenheim

Meret Oppenheim (1913-1985) zählt zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 100. Geburtstags präsentiert das Bank Austria Kunstforum die erste museale Retrospektive der Schweizer Künstlerin in Österreich. Die Retrospektive soll dazu beitragen, Meret Oppenheims einseitige Rezeption als "Muse" der Surrealisten sowie als Schöpferin der legendären Pelztasse (1936) zu überwinden, die bis heute den Blick auf ihr vielseitiges Gesamtwerk verstellt.

Oppenheims kompromisslos gelebte gesellschaftskritische und emanzipatorische Haltung machten sie zu einer zentralen feministischen Identifikationsfigur und zum Vorbild für Generationen nachfolgender Künstlerinnen und Künstler. "Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen", lautete ihr Credo und ihr Vermächtnis.

Gegen ihre feministische Vereinnahmung als "weibliche" Künstlerin wehrte sich Oppenheim mit der für sie grundlegenden "Androgynität des Geistes", der Überzeugung einer sowohl männliche wie auch weibliche Anteile umfassenden Kreativität, in der sie den Schlüssel für die durch den Geschlechterkampf aus dem Gleichgewicht geratenen Gesellschaft sah: "Kunst hat keine Geschlechtsmerkmale. Es gibt nur ein Einmaleins (...). Große Kunst ist immer männlich-weiblich."

Wann: bis 14. Juli

Wo: Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, 1010 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Heinz Günter Mebusch, Düsseldorf © VBK