Dieses Foto soll den Prototypen von BaiduEye zeigen.

Foto: SinaTech

Chinas dominierender Suchmaschinenbetreiber, Baidu, arbeitet offenbar an einer eigenen Datenbrille. Das berichten China Daily und die chinesische Nachrichtenseite SinaTech unter Berufung auf Industriequellen.

Auf Augenhöhe

Die Entwicklung der Google Glass-Alternative ist demnach auch schon recht weit vorangeschritten. Der Prototyp soll in Sachen Funktionalität mit Googles Gerät sprichwörtlich auf Augenhöhe sein. Die Features umfassen neben dem kleinen Display etwa Sprachsteuerung, Bilderkennung und "Bone-Sensing". Was mit letzterer Technologie genau gemeint ist, wird nicht ausgeführt.

Man soll mit BaiduEye im Internet surfen und suchen können, auch Anrufe sollen ermöglicht werden. Integriert ist auch eine Kamera, die Aufnahme von Bildern soll auch per Geste möglich sein.

Zusammenarbeit mit Qualcomm, Foxconn soll fertigen

Aktuell arbeitet Baidu offenbar mit Chiphersteller Qualcomm zusammen daran, die Akkulaufzeit des Wearables auf zwölf Stunden hinaufzuschrauben, so China Daily weiter unter Verweis auf QQ.com.

SinaTech wiederum schreibt, dass BaiduEye mit einer offenen Plattform betrieben werden soll, die das Schreiben eigener Anwendungen erlaubt. Das Blog will auch mehr über den zukünftigen Massenfertiger wissen. Hier dürfte das taiwanesische Unternehmen Foxconn zum Zug kommen.

Googles Suchangebot in China kaum genutzt

Während Google in weiten Teilen der Welt eine dominante Internetgröße – insbesondere im Suchbereich – ist, spielt man in China eine eher untergeordnete Rolle. Die Beziehung zur Regierung ist angespannt. Baidu hält als Suchmaschine laut Android Authority bei einem Marktanteil von 70 Prozent, während Googles Dienst im niedrigen einstelligen Bereich angesiedelt ist. (red, derStandard.at, 03.04.2013)

Update, 14:40 Uhr: Wie Techcrunch berichtet, dürften die genaueren Angaben über BaiduEye auf einen Aprilscherz zurückzuführen sein. Ein Sprecher von Baidu, Kaiser Kuo, teilte allerdings mit, dass das Unternehmen tatsächlich ein internes Wearable-Projekt betreibt. "Aber wir sind noch nicht einmal sicher, dass es jemals auf den Markt kommt."

"Eye" ist jedenfalls nur ein Arbeitstitel, tatsächlich handelt es aich aber um ein Gerät ähnlich Google Glass, mit einem vor dem Auge liegenden Interface. "Alles dreht sich um visuelle Suche auf Bildern und Sprachsteuerung. Das war in den 1950er-Jahren alles noch Science Fiction, heute wird es Realität.

"Vielleicht produzieren wir es, vielleicht auch nicht, aber es passt auf jedem Fall zu dem, was wir bisher gemacht haben", so der Sprecher weiter. Konkrete Partner - kolportiert wurden Qualcomm und Foxconn - gibt es jedoch derzeit nicht.