Der deutsche Autor Matthias Senkel eröffnet am Mittwoch um 19 Uhr die Rauriser Literaturtage.

Foto: Margret Hoppe

Rauris – Die neuen Intendanten Manfred Mittermayer und Ines Schütz haben für die 43. Ausgabe der Rauriser Literaturtage das Motto "Lebens.Wege" ausgegeben. Bei der heutigen Eröffnung erhält der deutsche Autor Matthias Senkel für sein Romandebüt Frühe Vögel (Aufbau-Verlag 2012) den Rauriser Literaturpreis, die Laudatio hält Landsmann Jan Süselbeck. Senkel kommt aus der Open-Mike-Szene, Frühe Vögel ist eine halb erfundene Chronik der Raumfahrt und vertrackt-labyrinthische Familiengeschichte. Letzteres brachte dem Autor Vergleiche mit Thomas Pynchon ein. Der Förderungspreis wird morgen, Donnerstag, Renate Silberer für ihre Familiengeschichte Linie Linkshand sucht das Reh verliehen.

Wie üblich steigen Literaten und Leser auch auf umliegende Berge, morgen etwa auf die Heimalm. Der Wahltiroler Christoph W. Bauer stellt dort Die zweite Fremde (Haymon 2013) vor: zehn jüdische Biografien – stellvertretend für viele Lebenswege von Leidgenossen, die versucht haben, mit Vertreibung und Exil im 20. Jahrhundert fertigzuwerden.

Anna Weidenholzer schildert in Der Winter tut den Fischen gut (Residenz 2012) den tristen Alltag einer Frau am Rand der Gesellschaft. Der Schweizer Jürg Amann schickt in Wohin denn wir (Haymon 2012) drei Studenten im Jahr 1969 aus der Provinz nach Berlin.

Für Musik sorgt Alphornbläser Fritz Moßhammer. Spätabends performt Bodo Hell mit ebendiesem und Peter Angerer in der Michaelskapelle. Am Freitag (sowie Samstag) liest Michael Köhlmeier aus seinem Schelmenroman Die Abenteuer des Joel Spazierer (Hanser 2013). Weiters kommen noch die Autoren Walter Kappacher, Marion Brasch, Ludwig Hartinger, Olga Martynova, Ursula Krechel, Elke Erb, Peter Kurzeck und Zsuzsanna Gahse zu Wort. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 3.4.2013)