Kano - Bei einem Einsatz der nigerianischen Armee gegen Kämpfer der islamistischen Gruppierung Boko Haram sind am Sonntag in der nördlichen Stadt Kano 15 Menschen getötet worden. Bei den Toten handle es sich um 14 Kämpfer und einen Soldaten, erklärte das Militär. Der Anführer der örtliche Islamistengruppe sei festgenommen worden. Boko Haram habe zu Ostern einen Sprengstoffanschlag geplant, hieß es. Von unabhängiger Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Einwohner von Kano berichteten von Schusswechseln und Explosionen. Die Armee gab an, Waffen und ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug beschlagnahmt zu haben. Das Versteck der Boko-Haram-Kämpfer wurde demnach mit einer Planierraupe zerstört.

Kampf für einen islamischen Gottesstaat

Im Norden Nigerias kämpft Boko Haram seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats. Die Gruppe wird für zahlreiche Anschläge auf Behörden, Polizeieinrichtungen und Kirchen verantwortlich gemacht. Etwa die Hälfte der Nigerianer gehört dem islamischen Glauben an, die andere Hälfte bekennt sich zum Christentum. Während der Islam vor allem im Norden des Landes verbreitet ist, lebt der Großteil der Christen im Süden.

Schätzungen zufolge töteten die Islamisten seit dem Jahr 2009 rund 3000 Menschen. Im vergangenen Jahr wurden bei einem Boko-Haram-Anschlag an Ostern in der Stadt Kaduna 41 Menschen getötet. (APA, 31.3.2013)