Budapest Rund 1.000 Menschen haben am Samstag in Budapest vor dem Sitz der rechts-konservativen Regierungspartei Fidesz (Bund Junger Demokraten) gegen undemokratische Tendenzen im Land demonstriert. Studenten hatten über Facebook zu der Kundgebung aufgerufen. Kritisiert wurden die jüngsten Verfassungsänderungen, die unter anderen die Vollmachten des Verfassungsgerichts einschränken. "Die Verfassung ist kein Spielzeug", skandierten die vor allem jugendlichen Teilnehmer.

Die Fidesz-Partei war am 30. März 1988, am Vorabend der demokratischen Wende, als radikal-demokratische Jugendorganisation gegründet worden. Unter dem heutigen Ministerpräsidenten Viktor Orban entwickelte sie sich jedoch ab den frühen 1990er-Jahren zu einer strammen Kader-Partei mit rechts-nationaler Ausrichtung und populistischen Tendenzen.

Den 25. Geburtstag hatte die Fidesz-Führung um Orban bereits am Freitag gefeiert. Der Termin im kleinen Kreis war mit Blick auf die zu erwartenden Proteste im Vorfeld geheim gehalten worden. Vor drei Wochen hatten Studenten mehrere Stunden lang den Vorgarten des Fidesz-Sitzes besetzt. (APA, 30.3.2013)