Zwischen den ansonsten stets eher harmonisch auftretenden steirischen Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP herrscht seit dem gestrigen Mittwoch etwas dickere Luft: Nachdem Wohnbau-Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) nämlich angekündigt hatte, eine "Korrektur" bei der Wohnbeihilfe vornehmen zu wollen (derStandard.at berichtete), konterte SP-Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser mit einem unmissverständlichen Appell, davon doch bitte die Hände zu lassen.

"Hände weg"

"Hände weg von der Wohnbeihilfe. Für zigtausende Steirerinnen und Steirer ist das Wohnen ohne Wohnbeihilfe nicht leistbar, hier stehen Existenzen auf dem Spiel", wird Schrittwieser in einer Aussendung zitiert. Er sei zwar mit Seitinger einig in dem Bemühen, leistbares Wohnen sicherzustellen, hier gebe es vor allem in der Frage der Umstellung der Wohnbauförderung auf ein System mit Landesdarlehen Übereinstimmung. Kürzungen bei der Wohnbeihilfe lehnt Schrittwieser aber vehement ab.

Insgesamt gebe es in der Steiermark derzeit 32.000 Wohnbeihilfenbezieher. Im Landesbudget sind dafür rund 50 Millionen Euro veranschlagt, so Schrittwieser.

Auch Grüne kritisieren

Kritik an Seitinger kam auch von den Grünen. "Die Bauinnung liegt ihm näher als die sozial Schwachen", sagte Landtagsklubobfrau Sabine Jungwirth. Man brauche eine gute Mischung aus Objekt- und Subjektförderungen. Außerdem dürfe es keine Abstriche an Ökologie und Energieeffizienz bei geförderten Objekten geben, im Gegenteil: Im Einfamilienhausbereich seien Verschärfungen notwendig. (red/APA, derStandard.at, 28.3.2013)