Bamako/Paris - Seit Beginn der malisch-französischen Militäroffensive im Norden des Krisenlandes sind nach Armeeangaben rund 600 Islamisten getötet worden. Auch 63 malische Soldaten seien ums Leben gekommen, sagte Armeesprecher Souleymane Maïga am Mittwoch dem Fernsehsender BFM. Die Truppen des Landes hatten mit Unterstützung aus Frankreich am 11. Jänner ihren Militäreinsatz gegen Jihadisten im Norden Malis begonnen. Seither konnten sie die Region weitgehend unter Kontrolle bringen.

Jedoch versuchen islamistische Rebellen immer wieder, in die strategisch wichtigen Städte zurückzukehren. Erst am Wochenende waren bei schweren Kämpfen mit den Streitkräften in der Stadt Gao etwa 20 Rebellen festgenommen worden. Dies bestätigte Armeesprecher Modibo Traore im staatlichen Radio. "Nachdem bewaffnete Gruppen in die Stadt zurückgekehrt waren, haben wir alle Anstrengungen unternommen, um sie zu stoppen", erklärte er. Bei den Gefechten seien sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter vier Islamisten und ein Soldat.

Timbuktu zurückerobert

Gao liegt etwa 1200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bamako und war nach einem Staatsstreich in Bamako 2012 und einem folgenden Machtvakuum im Norden monatelang von Islamistengruppen kontrolliert worden. Sie hatten eine strenge Auslegung der Scharia eingeführt. Ende Jänner nahmen französische und malische Truppen die Stadt ein. Auch Kidal und Timbuktu wurden inzwischen zurückerobert.

Nach Vorwürfen von Menschenrechtsgruppen und der UNO wegen Gewalttaten gegen Zivilisten im Norden des Landes traten am Mittwoch dreihundert malische Soldaten in der Hauptstadt Bamako eine Fortbildung zur Achtung der Menschenrechte in Konfliktgebieten an. Diese wurde von der UNO, den Niederlanden und der malischen Armee organisiert. In den Unterlagen, die an die Soldaten ausgehändigt wurden, heißt es unter anderem, ein Soldat im Kampfeinsatz dürfe seine Waffe nicht gegen die Zivilbevölkerung einsetzen. Zudem müsse er "Frauen und Kinder schonen und vor Angriffen schützen". (APA, 27.3.2013)