Rangun - Nach der Gewaltwelle zwischen Buddhisten und Muslimen in Zentralburma sind die Spannungen auch in der Hafenstadt Rangun gewachsen. In überwiegend muslimischen Stadtteilen verriegelten Geschäftsleute ihre Läden aus Furcht vor Übergriffen, wie Anrainer am Montag berichteten. In der Nacht seien in Rangun Provokateure unterwegs gewesen, um die Menschen anzustacheln, sagte eine Abgeordnete der Oppositionspartei "Nationale Liga für Demokratie" (NLD), Phyu Phyu Thin.

Zwei Autos seien durch die muslimischen Viertel gefahren, und die Insassen hätten lautstark behauptet, es seien Moscheen zerstört worden. Muslime seien daraufhin mit Schwertern und Stöcken bewaffnet auf die Straße gekommen. "Einige griffen unsere Gruppe an, als wir uns näherten, um zu erklären, dass keine Moschee beschädigt wurde", sagte sie. Rangun ist mit mehr als vier Millionen Einwohnern die größte Stadt Burmas.

Ein Streit zwischen einem muslimischen Juwelier und buddhistischen Kunden war vergangene Woche in Zentralburma eskaliert. Bei Straßenschlachten kamen in Meiktila und Umgebung mindestens 32 Menschen ums Leben.

Von den rund 60 Millionen Einwohnern Burmas sind etwa fünf Prozent Muslime. Um Meiktila ist ihr Anteil an der Bevölkerung aber deutlich höher. 90 Prozent der Einwohner Burmas sind Buddhisten. (APA, 23.3.2013)